Die Ballett-Komödie wurde im Jahre 1670 am französischen Königshof uraufgeführt – an der Grazer Oper in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Graz wird sie nun ins Szene gesetzt.
Absurde Komik
Regisseur und Komödienspezialist Matthias Rippert nimmt die Herausforderung, mit allen theatralen Möglichkeiten zu jonglieren, an und inszeniert die absurd-komische Geschichte über den Neureichen und Möchtegern-Adeligen Monsieur Jourdain als heiteres und hintergründiges Vergnügen über den Menschen und seine kleinen Schwächen.
„Das ist ein Stück über einen Mann, der gerne mehr oder anders wäre, als er ist“, so Rippert. Denn um adelig zu werden, unternimmt der Geschäftsmann Jourdain vieles: Er nimmt Fechtunterricht zum Beispiel, auch Tanzunterricht, und er leistet sich die neueste Mode.
„Ein Gesamtkunstwerk“
Musik, Tanz und Theater spielen im „Bürger als Edelmann“ zusammen. Mit viel Humor wird der Möchtegern-Aufsteiger in seiner Verliebtheit dargestellt. „Das ist ungefähr das erste Gesamtkunstwerk in der mitteleuropäischen Kulturgeschichte, also wirklich ein Werk mit Musik, mit Orchester, mit Sängern, mit Schauspielern, mit Ballett“, so Dirigent Konrad Junghänel.
Völlig außer sich ist der Möchte-Gern-Adelige, als schließlich niemand Geringeres als der junge Kaiser um die Hand seiner Tochter anhält. „Ich glaube, es ist nicht nur witzig, ich glaube, es hat durchaus auch seine berührenden Momente, auch seine musikalisch berührenden Momente“, so Rippert.
„Ein großer Spaß“
Moral und Spaß gehen Hand in Hand. Das Stück spielt musikalisch wie theatralisch mit der eitlen Selbstüberschätzung. „Das ist, glaube ich, in natürlicher Weise ein großer Spaß für uns, dass wir sehen, wie so jemand scheitert“, so Junghänel.
Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark heute", ORF2, 27.4.2024.