„Italia da sola“
Mohorjeva – Hermagoras
Mohorjeva – Hermagoras
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Durch Italien mit Ingeborg Hofbauer

Wen es für einen Kurzurlaub nach Italien ziehen sollte: Die Steirerin Ingeborg Hofbauer hat in ihrem neuen Buch „Italia da sola“ ihre Reiseeindrücke zusammengefasst. „100 Tage, 100 Orte, 100 Glücksmomente“ lautet der Untertitel.

Ingeborg Hofbauer bereist Italien seit vielen Jahren – und das gerne alleine, denn sich ohne Begleitung auf den Weg zu machen, habe eine besondere Qualität, sagt sie.

Die Reisen, über die Ingeborg Hofbauer schreibt, unternahm sie in den vergangenen sechs Jahren. Da waren die klassischen Touristenziele wie Grado, Triest und Rimini dabei, aber auch viele eher unbekannte Orte.

„Innerer Dialog nur, wenn ich alleine bin“

„Es ist immer so, als würde sich bei mir beim Reisen alleine, ein Tor in eine andere Wahrnehmungswelt eröffnen. Ich bin viel präsenter. Ich reise mit allen Sinnen. Ich gehe in einen Dialog mit allem, was mich um mich passiert. Und irgendwie ist es auch anstrengend, weil ich sehr konzentriert bin. Ich brauche diesen Raum, um zu betrachten, was mit meinen Gefühlen passiert. Zum Beispiel, als ich das das letzte Abendmahl in Mailand gesehen habe, da war ich so ergriffen, zu Tränen gerührt. Und das passiert mir nur, wenn ich alleine bin, weil ich wirklich in einen inneren Dialog gehe.“

Mit dem Camper durch Italien

Zum Teil war Ingeborg Hofbauer mit dem Auto unterwegs, zum Teil mit Zug oder Bus, aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad – und in letzter Zeit startet sie immer öfter mit ihrem Camper in ihr Lieblingsland. Dieser Bus ist eigentlich ein Neunsitzer: „Mein Sohn ist ja ein begnadeter Tischler und Tischlermeister und der hat mir ein Modul gebaut. In einem halben Tag ist der Bus in einen Camper umgebaut und hat alles – bis auf eine Dusche – drinnen. Vorhänge habe ich mir nähen lassen, ein kleines Klo ist drin – das braucht eine Frau beim Reisen. Und ja, ganz toller, bequemer, praktischer Camper.“

„Italia da sola“
Mohorjeva – Hermagoras

Mittlerweile habe der Bus sogar einen Namen, so die Autorin: „Der heißt Freddy, und zwar, als ich ihn angestartet habe, das erste Mal mit zittrigen Knien, weil es ja doch ziemlich lang und ziemlich groß war, kam im Radio dann ‚Don’t stop me now‘, und Queen sind auch meine Lieblingsband.“

Nützliche Tipps für die Reise

Natürlich ist Ingeborg Hofbauer bewusst, dass sie als allein reisende Frau aufpassen muss, und sie bereitet sich dementsprechend gut vor: „Ich habe meine ganzen Sachen doppelt mit: Passwörter ausgedruckt, zweiten Autoschlüssel. Diese Tipps habe ich auch im Buch bekannt gegeben. Autofahren muss man können, oder man darf nicht nervös sein. Das habe ich inzwischen wirklich gelernt in Italien. Und es gibt ein paar Regeln, dass man als Frau nicht unbedingt in einer Stadt am Abend alleine spazieren geht. Da bin ich meistens schon im Hotel oder am Campingplatz. Ich bin nur auf Campingplätzen, nie auf Stellplätzen, weil eben da der geschützte Raum ist.“

„Mama Kultur“ aus Italien lockt an

Einer der Gründe, warum sie besonders gerne nach Italien fährt: "Italien ist aus meiner Sicht das optimale Land für Frauen um die Lebensmitte. Die haben irgendwie „Mama Kultur". Da wird man sehr respektvoll behandelt in Italien, wenn man im Sommer mit silbrigen Haaren daherkommt und mit einem großen Bus und irgendwie in einer Notsituation ist, helfen alle zusammen.“