Der Ameisenlöwe
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Tiere

Der Ameisenlöwe im eigenen Garten

Kleine Tiere wie Insekten fallen uns oft gar nicht auf. Sie sind aber auch schützenswert und wichtig für den ökologischen Kreislauf. Eine häufige Art, die auch bei vielen rund um das Haus wohnt, ist der Ameisenlöwe.

Ameisenlöwen wohnen unter sonnigen Hauswänden oder an Felswänden, wie beispielsweise beim Hauenstein in Graz-Mariatrost, einem Schutzgebiet des Naturschutzbundes.

Weltweit gibt es 2.000 Arten des Ameisenlöwen. Das eineinhalb Zentimeter kleine Insekt baut geschickt kleine, steilwandige Sandtrichter, sodass etwa Ameisen hineinrutschen, sagt Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbunds Steiermark.

Emsige Ameisen tappen in die Falle

Das 1,5 Zentimeter kleine Insekt baut geschickt dicke Sandtrichter. Ahnungslose Ameisen, die ihrer emsigen Arbeit nachgehen, tappen da oft ahnungslos in die gnadenlose Falle des kleinen Jägers: „Dann wirft er noch mit Steinen nach den Beutetieren, und wenn sie an den Trichter rutschen, schnappt er mit seinen Saugzangen zu, lähmt mit einem Gift die Beute und saugt sie schließlich aus.“

Der Ameisenlöwe
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An Hausmauern baut der Ameisenlöwe gern seine trichterförmigen Fallen, in die die Ameisen hineintappen

Meist hat das Opfer keine Chance, und nachdem der Ameisenlöwe seine Beute ausgesaugt hat, spuckt er die Hülle bis zu 20 Zentimeter weit aus. „Ameisenlöwen sind Hungerkünstler. Sie können Monate ohne Beute auskommen, aber an guten Tagen können es auch mehrere Ameisen pro Tag sein“, so der Präsident des Naturschutzbunds Steiermark. Bei der Jagd nach Beute geht der Ameisenfänger gefinkelt vor und schlägt blitzschnell zu, sobald die Beute in seinen Trichter aus Sand, den er beispielsweise an Hausmauern gegraben hat, fällt.

Der Ameisenlöwe
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Der Ameisenlöwe auf Beutesuche

Aus dem Löwen wird ein zarter Netzflügler

Nach etwa zwei Jahren Lebenszeit verpuppt sich der Ameisenlöwe und daraus schlüpft dann die sogenannte Ameisenjungfer: „Es ist ein Wunder nahezu, dass aus einem eineinhalb Zentimeter langen, kompakten Ameisenlöwen ein so graziles Tier entsteht, das fünf bis acht Zentimeter Flügelspannweite hat und sehr libellenähnlich aussieht, aber eigentlich ein Netzflügler ist.“

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Aus dem Löwen wird ein zartes, libellenähnliches Tier

Dieser grazile Netzflügler lebt dann nur mehr wenige Wochen, um Eier zu legen, damit die nächste Generation Ameisenlöwen geboren werden kann.

Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Steiermark Heute“, ORF 2, 30.4.2024