In direkter Nachbarschaft zum LKH-Uniklinikum rückt die Vollendung des neuen Med Campus Graz näher: Nach der Eröffnung von Modul 1 im Herbst 2017 starteten nun die Bauarbeiten für das Modul 2. Weitere rund 190 Millionen Euro werden investiert, die Fertigstellung ist für den Herbst 2022 geplant, hieß es am Freitag beim Spatenstich.
„Champions League“ der Medizin
Rund 180 Millionen Euro wurden bereits in den Bau des ersten Moduls des neuen zentralen Standorts der Med-Uni Graz investiert. Der Komplex mit seinen rund 20.000 Quadratmetern Nutzfläche wurde bereits vor eineinhalb Jahren übergeben. Auf der insgesamt rund 2,7 Hektar großen Fläche sollen in den kommenden 18 Monaten nochmals 20.000 Quadratmeter Nutzfläche hinzukommen.
„Wir führen mit diesem zweiten Schritt alle bisher noch dislozierten Institute endlich zusammen, und können hier, wenn ich das so sagen darf, in der Champions League der Wissenschaft und Forschung in der Medizin sicher mitspielen“, sagte Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg am Freitag.
„Fast alles an einem Ort“
„Damit sind nach Fertigstellung beider Module alle vorklinischen Bereiche – mit Ausnahme des Lehrstuhls für makroskopische und klinische Anatomie – und die Administration der Med-Uni Graz an einem Standort zu einem der modernsten Universitätscampus-Standorte Europas vereint“, hob Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hervor; außerdem werde man auf den Faktor Nachhaltigkeit achten und entsprechende Maßnahmen wie Photovoltaik oder Wärmesonden einsetzen, so Weiss.
Platz für Hörsäle, Forschungsräume und Co.
Das Modul 2 besteht eigentlich aus zwei Bauteilen: einer im Anschluss an das fertiggestellte Modul 1, ein weiterer westlich der Stiftingtalstraße, der über einer Parkgarage des LKH Graz errichtet wird. Beide Neubauten werden mit einer Brücke über die Stiftingtalstraße miteinander verbunden.
In den beiden Gebäuden werden künftig Büro-, Lehr- und Forschungsflächen zahlreicher Lehrstühle untergebracht sein, so etwa für Pathophysiologie und Immunologie, Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Gerichtliche Medizin sowie der Institute für Pflegewissenschaft, Sozialmedizin und Epidemiologie, Ethik und Allgemeinmedizin.
Auch weitere Hörsäle und Seminarräume, Verwaltungsflächen der Med-Uni und Forschungsräume sollen dort unterkommen. Für das Rektorat, den Senat, die Verwaltung, ÖH und Mensa sind zwei jeweils sechsgeschoßige Türme geplant.
Med-Uni 2004 gegründet
Im Jahr 2004 wurde die Medizinische Fakultät von der Universität Graz abgespalten und als Medizinische Universität neu gegründet. Im laufenden Studienjahr zählt die Universität rund 4.300 Studierende und etwa 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.