Start war am 2. Juni in Athen. Gut zwei Wochen und 1.500 Kilometer später wird der steirische Gynäkologe Rene Laky Montagnachmittag gemeinsam mit Mitstreitern am Hauptplatz in Graz eintreffen. Mit im Gepäck hat der Oberarzt am LKH Graz vor allem eine Botschaft: „Lasst euch impfen, es hilft!“
Impfung wirkt zu 90 Prozent
„Kinder bekommen Unterlagen in den Volksschulen, die sie nach Hause bringen, zu ihren Eltern, und dort verschwinden sie dann wieder nach einer Zeit. Die Leute sind immer noch skeptisch, ob die Impfung hilft. Die Datenlage ist aber klar. Seit 2007 wird flächendeckend in Australien durchgeimpft und man sieht, die Impfung wirkt zu 90 Prozent und es gibt faktisch keine schwerwiegenden Komplikationen“, sagte Laky.
Ein Fünftel der Operationen wegen HPV
Trotzdem setzt aktuell nicht einmal jeder dritte Steirer auf die HPV-Impfung. Daher will Laky mit der Radtour Aufmerksamkeit erzeugen und aufklären. Jede Stunde sterben in Europa zwei Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die Route durch Südost-Europa wurde bewusst gewählt, gibt es doch in vielen dieser Länder keine flächendeckende Vorsorgeuntersuchung. Neben dem oft tödlichen Gebärmutterhalskrebs können die HPV-Viren zu vielen anderen Krebsarten, auch im HNO-Bereich und zu chronischen Entzündungen führen. Das spiegelt sich auch an der hohen Zahl an Eingriffen auf der Gynäkologischen Abteilung am Landeskrankenhaus Graz wieder.
Gratisimpfung für Kinder
„Innerhalb der Gynäkologie sind 20 Prozent aller unserer Operationen, also ein Fünftel, auf Grund des HPV-Virus. Was natürlich auch ein großes ökonomisches Problem darstellt“, sagte der Gynäkologe. Buben und Mädchen werden im Alter zwischen neun und zwölf Jahren gratis geimpft, danach gibt es Vergünstigungen. Für Erwachsene kostet die HPV-Impfung rund 600 Euro.