Umwelt

Hohe Brandgefahr durch Akkus in Restmüll

Die Mülltrenn-Moral der Steirer lässt nach, kritisieren die Experten. So lande etwa nur ein Drittel des Restmülls gerechtfertigt in der Restmülltonne. Besonders gefährlich sind Lithium-Akkus und Batterien, die im Restmüll landen. Hier besteht akute Brandgefahr.

Von den Akkus und Batterien kommen derzeit nur 45 Prozent über Sammelsysteme zurück, das bedeutet, mehr als die Hälfte wird falsch entsorgt. Das ist besonders bei Lithium-Akkus und Batterien brandgefährlich, warnte der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) am Montag.

30 Millionen Euro Schaden durch Brände

„Wir sehen es auch ganz stark, weil in den vergangenen fünf Jahren durch Brände, ausgelöst durch Lithium-Ionen-Batterien, mehr als 30 Millionen Euro an Schäden entstanden sind. Das zweite Problem ist, dass viele Haushalte Batterien liegen haben und zwar in der Größenordnung von mehreren Hunderttausend Kilogramm und zum Dritten, diese Batterien sind für 70 Prozent der Brände in den Haushalten und den Gewerbebetrieben verantwortlich.“

Akkus nicht in den Restabfall werfen

Man müsse sich jetzt aber nicht vor jedem Akku in einem Handy, Tablet oder Elektrofahrrad fürchten, betonte Christian Schreyer, Geschäftsführer des Dachverbandes der Abfallwirtschaftsverbände.

Ein brennender Akku
APA/HERBERT NEUBAUER
Batterien und Akkus sind für 70 Prozent der Brände in Haushalten verantwortlich.

„Richtigerweise ist es so, dass man, wenn ein Lithium-Akku als solcher nicht mehr funktioniert, diesen nicht in den Restabfall wirft, sondern entweder zum Handel zurückbringt oder man bringt ihn zurück zu einer Sammelstelle, sprich in ein Altstoffsammelzentrum“, sagte Christian Schreyer.

Kampagne zur Bewusstseinsbildung startet

Maßnahmen muss aber auch die Abfallwirtschaft selbst treffen, denn in den vergangenen Jahren ist es zu einem massiven Anstieg von Explosionen und Bränden in Sammelfahrzeugen und Müllanlagen gekommen. 99 Prozent aller Brände in Unternehmen der Abfallwirtschaft werden von Lithium Akkus verursacht, heißt es von der Fachgruppe in der Wirtschaftskammer.

Nun sollen spezielle Metallfässer plus Dämmmaterial verwendet werden. Land Steiermark, Wirtschaftskammer und Abfallwirtschaftsverbände wollen eine große Kampagne zur Bewusstseinsbildung starten und die soll von Aufklebern auf Mülltonnen bis zu Schulungen reichen.