Verkehr

Härtere Strafen bei Tunnelunfällen gefordert

Für Autofahrer ist es eine Horrorvorstellung, in einem Tunnel in einen Verkehrsunfall verwickelt zu sein. Verkehrsexperten führen das oft auf ein unangemessenes Fahrverhalten zurück und fordern nun härtere Strafen.

Ende Mai starben zwei Menschen bei einer Frontalkollision im Gleinalmtunnel, Sonntagabend kam es zu einem Frontalzusammenstoß im Plabutschtunnel. Mit einer mangelden Sicherheit der Tunnelanlagen habe das nichts zu tun, sind sich Verkehrsexperten einig. Vielmehr würde ein oft unangemessenes Fahrverhalten zu gefährlichen Situationen führen.

„Mir ist alles egal“

Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit sagte: „Es gibt leider immer wieder Rowdys, die einfach bei der doppelten Sperrlinie überholen, nach dem Motto ‚Mir ist alles egal, Hauptsache ich komme schneller ans Ziel‘. Man muss diesen Menschen auch klar sagen, dass, wenn sie selbst diesen Unfall überleben, man sie nicht bedauert, sondern dass sie mit Konsequenzen zu rechnen haben. Sowohl strafrechtlich als auch mit Schadenersatzforderungen.“

Strafen zu milde

Thann forderte härtere Strafen. „Hier sind wir leider in Österreich, gerade was das Justizstrafrecht anbelangt, sehr, sehr milde mit diesen Menschen.“ In der Steiermark hat Tunnelsicherheit oberste Priorität, sagte Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ). Das mulmige Gefühl der Menschen im Tunnel kann er aber dennoch gut verstehen, auch er fahre selbst beinahe jeden Tag zweimal durch den Gleinalmtunnel und habe dabei ein mulmiges Gefühl: „Aber ich hoffe doch, dass sich diese Unfälle nicht wiederholen. Ich kann nur an alle Verkehrsteilnehmer appellieren, sich an die Gesetze zu halten, dann würde es viele dieser Unfälle nicht geben.“

Keine einröhrigen Tunnelanlagen mehr

Lang sprach von einer „speziellen Situation“ derzeit im Gleinalm- wie auch im Plabutschtunnel. „Der Gleinalmtunnel, der bisher einröhrig war, wird umgebaut, die zweite Röhre wird Ende des Jahres eröffnet. Beim Plabutschtunnel haben wir die spezielle Situation, dass phasenweise die zweite Röhre gesperrt ist, hier gibt es große Umbauarbeiten.“

Auch die zweite Röhre des Plabutschtunnels wird noch heuer fertig werden. Damit gehören dann ab Anfang 2020 einröhrige Tunnelanlagen in der Steiermark der Vergangenheit an.