Elektroauto beim Aufladen an einer E-Tankstelle
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

VW-Vorstand Diess: Zukunft wird elektrisch

Der Vorstand des weltgrößten Automobilkonzerns VW war am Freitag an der TU Graz zu Gast: Herbert Diess sprach dabei über die Zukunft des Autos und brach eine Lanze für E-Mobilität – denn auch VW setzt massiv auf deren Ausbau.

Überall dort, wo Elektroautos stark gefördert werden, setzen sie sich durch, sagt Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen: In Norwegen etwa fahren bereits 30 Prozent der Autos elektrisch, in Österreich sind es dagegen gerade einmal 0,5 Prozent – Gründe dafür gebe es mehrere.

VW setzt auf E-Autos

Das E-Auto sei hierzulande zu wenig attraktiv – es gilt als zu teuer, es gebe zu wenige Ladestationen, und auch die Reichweite sei zu gering, nennt Diess einige Vorurteile; vor allem auch der Einsatz kritischer Rohstoffe bei der Erzeugung der Batterie spreche gegen das Fahrzeug – aber gerade hier schreite die Entwicklung voran, weshalb VW ganz massiv auf Elektromobilität setze.

Besonders ab 2021 wolle man den Ausbau von Elektroautos forcieren, sagt Diess: „Wir bauen kontinuierlich eine Flotte von hochattraktiven, neuen Elektrofahrzeugen auf. Wir bauen Batteriefabriken dafür auf und fahren unsere konventionellen Fahrzeuge im gleichen Rahmen runter“, so Diess. Etwa 2040 sollte die gesamte Fahrzeugflotte CO2-frei sein. In ein bis zwei Jahren würde man bereits Fahrzeuge haben, bei denen „es sehr schwer wird, als Kunde sich dagegen zu entscheiden“.

„Weniger bis keine Unfalltoten durch Autos“

Schon im Jahr 2025 will VW auch bei den E-Autos Weltmarktführer sein. Das Auto werde an Attraktivität gewinnen, ist Diess überzeugt, und das nicht nur wegen der Emissionsfreiheit: „Das Auto wird extrem sicher werden. Wir werden wahrscheinlich 2030, 2035 keine Verkehrstoten mehr haben, die durch Autos verursacht werden – oder nur ganz wenige“, so Diess. Denn hohe Geschwindigkeiten verringern deutlich die Reichweite der Fahrzeuge – dadurch werde das Tempo auf den Autobahnen spürbar zurückgehen.

„Strom muss CO2-frei sein“

Allerdings müsse mit der Mobilitätswende auch eine Energiewende Hand in Hand gehen: „Das Elektrofahrzeug macht natürlich nur Sinn, wenn der Strom CO2-frei ist. Mit Kohlestrom ist ein Elektrofahrzeug klimaschädlicher als ein Diesel oder ein Benziner“, so Diess.

Während etwa in Polen derzeit Strom noch überwiegend in Kohlekraftwerken produziert wird, sei Österreich dank des großen Anteils an Grüner Energie ein ideales Land für den Einsatz von Elektroautos, meint Diess. Wirklich angekommen auf den heimischen Straßen sind die E-Autos allerdings noch nicht: Während in China bereits eine Million solcher Fahrzeuge unterwegs sind, sind es in Österreich etwas weniger als 25.000.