Bier
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Kultur

Ein Festival rund um das Kulturgut Bier

Alles, was man schon immer über Bier wissen wollte: Das Kulturfestival „Murau Biennal“ steht heuer unter dem Motto „Global Beer“ und bringt dazu Ausstellungen, Theater, Lesungen und vieles mehr.

Murau ist reich an Kultur: Die Murtalbahn ist Kulturgut, die Murauer Bürgergarde immaterielles Kulturerbe, und auch das Bier zählt dazu. Da liegt es durchaus nahe, dass sich die zweite Ausgabe des Kulturfestivals „Murau Biennal“ heuer den ganzen Sommer lang der süffigen Braukultur hingibt.

Eine „Bierspur“ durch Murau

Bier gilt als Weltstar unter den Getränken, und „Global Beer“ ist ein Balanceakt zwischen der weltweiten, der österreichischen und der Murauer Bierkultur – was mit „Rausch und Ekstase“ in einer Galerie beginnt, setzt sich als „Bierspur“ in der gesamten Altstadt von Murau fort.

„Global Beer“
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Die Geschichte des Bieres begann vor tausenden von Jahren, es wird heute auf allen Kontinenten getrunken und wird seit Jahrhunderten auch in Murau gebraut: „Es brauchte keine besonderen Genehmigungen dafür, es wurde in Haus- und Hofwirtschaften gebraut, und dort war das vor allem Frauensache – das Brauen und das Backen, also die Gärungstechniken“, sagt Kuratorin Uli Vonbank-Schedler.

„Das Saufen hat die Kirche nicht verboten“

Süffige Braukultur abwechslungsreich inszeniert auf einem 3,3 Kilometer langen Rundweg durch ganz Murau, der mit gutem Grund auch hinauf führt zum Schloss der Familie Schwarzenberg: „Jedes Kloster, jeder aristokratische Betrieb hat seine Brauerei gehabt, und drumherum hat man gesoffen – die Mönche oder der Adel, weil Saufen war ja von der Kirche her nicht verboten“, erzählt der Murauer Schlossherr Johannes Schwarzenberg.

„Global Beer“
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Im Rahmen der „Murau Biennal“ kommt heuer – nach 950 Jahren – auch die Abtei St. Lambrecht wieder in den Genuss eines eigenen Bieres: „Es ist weniger stark, aber sehr malzbetont, so wie früher die Mönche Bier gebraut haben“, sagt Brauführer Michael Göpfart.

„Bier und Kloster werden immer wieder miteinander verbunden, vor allem deswegen, weil die Mönche dafür vielleicht sogar ein bisschen verschrien waren, sich die Fastenzeit – wo man weniger essen soll – dadurch zu erleichtern, dass man ein stärkeres, kräftigeres, nahrhafteres Bier trinkt. Aber ich glaube, die ursprünglichere Verbindung ist, dass Klöster immer auch Kulturträger waren, auch der Ackerkultur, und insofern hat es immer auch Bier gegeben“, so der Prior der Abtei St. Lambrecht, Gerwig Romirer.

Regionale Identität im Rahmen von „Rausch und Ekstase“

Vom Bier und von „Rausch und Ekstase“ ließen sich wiederum auch regionale Künstler inspirieren: „Es geht darum, eine regionale Identität zu stiften“, so der Künstler Stefan Glettler.

„Global Beer“
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Bier kann aber auch richtig lustig sein – eine Biennale, die amüsant, berauschend und bereichernd zugleich ist, so Intendant Ernst Wachernig: „Bier ist nicht nur Trinken allein, Bier ist aber auch nicht Kultur allein – Bier ist auch amüsante Höhepunkte quer durch das eigene Leben, und diesen Spaß wollen wir den Menschen in Murau geben.“