Die Weihe am Sonntag war die erste seit Jahrzehnten in der Basilika Seckau – sie dient als „Ausweichkirche“ für den Grazer Dom, der derzeit restauriert wird.
Im Schnitt der letzten Jahre
Angehörige und Gemeindemitglieder wohnten dieser besonderen Messe – gehalten von Bischof Wilhelm Krautwaschl – bei. Nicht nur für die neuen Priester, sondern auch für die katholische Kirche in der Steiermark war der Sonntag ein Freudentag, denn die durchschnittliche Zahl der Weihen pro Jahr ist damit erreicht: „Es ist eine große Freude, dass wir heuer zwei Kandidaten haben, die zur Priesterweihe gehen. Wenn man sich die letzten Jahre anschaut, dann werden im Durchschnitt ein bis zwei Personen zu Priestern geweiht, es hat aber auch schon wie im Jahr 2017 die Situation gegeben, dass es keinen einzigen Kandidaten gegeben hatte“, sagt der Leiter des Priesterseminars in der Steiermark, Thorsten Schreiber.
„Kirche könnte viel präsenter sein“
Seit Ende der 90er-Jahre stagniert die Zahl der Weihen in der Steiermark. Gründe dafür seien, dass der Glaube nicht mehr so präsent in den Familien ist und, so Regens Schreiber, „meines Erachtens gibt es heute auch weniger Kandidaten, weil der Glaube nicht dementsprechend präsent ist bzw. die Kirche sich manchmal zu wenig in die Gesellschaft einbringt – man könnte viel präsenter sein“. Außerdem erschütterten natürlich auch die Missbrauchsvorwürfe den Glauben an die Kirche.
Österreichweit merke man jetzt aber, dass das Interesse am Priesterberuf steigt: Insgesamt werden heuer 27 Priester geweiht – ein leichtes Plus im Vergleich zu den Vorjahren. Ob dieser Trend anhält, lässt sich laut Schreiber aber noch nicht abschätzen.