Anfang April startete das Gesundheitstelefon 1450, damit verbunden war auch die Neuorganisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes am Abend und an den Wochenenden: Nach der Ersteinschätzung am Gesundheitstelefon wird bei gesundheitlichen Problemen ein sogenannter Visitenarzt zum Patienten geschickt; Ordinationen waren vom Bereitschaftsdienst ausgenommen.
Verhandlungen in den letzten Zügen
Nun entschied das Land Steiermark nachzujustieren: Nach langen Verhandlungen zwischen Ärztekammer, Gebietskrankenkasse und Gesundheitsfonds des Landes einigte man sich nun auf offene Ordinationen, sagte Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) am Mittwoch.
„Wir sind in den allerletzten Schritten hin zu einer Vereinbarung zwischen dem Land, der Gebietskrankenkasse und der Ärztekammer. Die Optimierung wird so aussehen, dass wir an den Samstagen, Sonntagen und Feiertagen in jeder der 24 Regionen des Bereitschaftsdienstmodells, neben der Tatsache, dass die Bereitschaftsdienstärzte Visiten bei den Patienten machen werden, auch jeweils ein bis zwei Ordinationen offen haben werden und zwar von 8.00 bis 11.00 Uhr. Das kann schon als fix angenommen werden, Details sind noch mit den Partnern zu verhandeln.“
Bereitschaftsdienste auch für Wahlärzte
Ein Knackpunkt bei den Verhandlungen betraf die Angleichung der Honorare zwischen Kassenärzten und Wahlärzten – diese Gespräche laufen laut Drexler. Tatsächliches Ziel sei es, diese Ordinationen im Rahmen des Bereitschaftsdienstmodells auch für Wahlärzte möglich zu machen. Im Interesse der Patienten soll ein „möglichst gutes System der Bereitschaftdienste etabliert werden“, so Drexler.
Mehr Personal für Gesundheitstelefon
Ab dem 20. Juli werden an den Wochenenden insgesamt 37 Ordinationen geöffnet haben, zusätzlich zu den Visitenärzten, die Teil des neuen Bereitschaftsmodelles bleiben. In den vergangenen Wochen übten Ärzte Kritik am Gesundheitstelefon – mehr dazu in Ärzte haben Probleme mit Gesundheitstelefon (22.6.2019). Um künftig lange Wartezeiten am Gesundheitstelefon zu vermeiden, wird ab 1. Juli auch das Personal aufgestockt: Dann werden 18 diplomierte Pflegefachkräfte zur Verfügung stehen.