In einer Wohnung eines Hauses im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark ist am Donnerstagabend, 27. Juni 2019, eine tote Jugendliche gefunden worden.
APA/ELMAR GUBISCH
APA/ELMAR GUBISCH
Chronik

16-Jährige tot: Viele Fragen ungeklärt

Nach wie vor viele Fragen wirft der Tod einer 16-Jährigen am Donnerstag im Bezirk Deutschlandsberg auf. Mittlerweile stellte sich heraus, dass das Mädchen seinen Selbstmord geplant haben dürfte – der verhaftete 42-Jährige könnte ihr geholfen haben.

Der 42-Jährige war in der Nacht auf Freitag auf die örtliche Polizeiinspektion gekommen und hatte angegeben, dass eine weibliche Person tot in seiner Wohnung liegen würde – laut Exekutive machte der Mann einen verwirrten Eindruck und gab zudem an, mit dem Tod der 16-Jährigen in Verbindung zu stehen. Die Polizisten entdeckten schließlich in der Wohnung die Leiche der Jugendlichen.

Todesursache: Sauerstoffmangel

Die Leiche des Mädchens wurde im Schlafzimmer der Wohnung des 42-Jährigen gefunden. Laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis sei die junge Frau an Sauerstoffmangel gestorben, angebliche Würgemale am Hals wurden von der Staatsanwaltschaft Graz nicht bestätigt.

In einer Wohnung eines Hauses im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark ist am Donnerstagabend, 27. Juni 2019, eine tote Jugendliche gefunden worden.
APA/ELMAR GUBISCH

In der Wohnung des 42-Jährigen wurden auch Abschiedsbriefe des Mädchens gefunden, in denen die junge Frau ihren Suizid angekündigt haben soll – ob sie echt sind oder nicht, ist noch Gegenstand der Untersuchungen.

„Sehr, sehr vage“ Angaben

Beide – Opfer und Verdächtiger – kannten einander. Bei den Einvernahmen deutete der 42-Jährige an, dass er mit dem Ableben der 16-Jährigen in Verbindung stehen würde: So gab der Weststeirer an, er habe „nachgeholfen“. Auf die Fragen der Ermittler nach möglichen Motiven war der Mann allerdings „sehr, sehr vage“, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.

Genauer Hergang wird noch überprüft

Aus den Briefen soll hervorgehen, dass die 16-Jährige den Mann um Unterstützung bei ihrem Suizid gebeten habe: Die Jugendliche könnte zuerst Medikamente genommen haben, dann könnte der 42-Jährige sie erstickt haben, so die Vermutung der Ermittler – der genaue Hergang werde allerdings noch geprüft.

Ob der Verhaftete selbst unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden sei, müsse noch geklärt werden, auf eine Beteiligung von Dritten gibt es keine Hinweise. Der Weststeirer ist in der Justizanstalt Graz-Jakomini – über ihn dürfte die Untersuchungshaft verhängt werden. Die Angehörigen der Jugendlichen werden vom Kriseninterventionsteam betreut.