Der Niederländer beendete damit die zehn Rennen andauernde Siegesserie von Mercedes. Erstmals seit 28. Oktober 2018 in Mexiko gewann kein Silberpfeil – auch damals hatte der Sieger Verstappen geheißen. Vor 22.000 niederländischen Fans auf dem Red Bull Ring sicherte sich Verstappen auch den Extrapunkt für die schnellste Runde. Zweiter wurde Ferrari-Pilot Charles Leclerc, Rang drei ging an Valtteri Bottas auf Mercedes. WM-Leader Lewis Hamilton beendete das Rennen auf Rang fünf hinter Ferrari-Pilot Sebastian Vettel – mehr dazu in sport.ORF.at.
Verstappen mit Kupplungsproblemen beim Start
Leclerc und die Mercedes-Piloten erwischten einen guten Start, Verstappen kam hingegen aufgrund von Kupplungsproblemen schlecht weg und wurde bereits auf den ersten Metern von Bottas und Hamilton überholt; auch Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) und Lando Norris (McLaren) fuhren an dem Red-Bull-Piloten vorbei. Nach Kurve eins war der Niederländer nur noch Siebenter, weil auch der von Startplatz neun ins Rennen gegangene Vettel sich noch vor Verstappen setzten konnte. In der vierten Runde schnappte sich der Ferrari-Pilot auch Norris und lag damit auf Rang fünf hinter Räikkönen.
Verstappen triumphiert in Spielberg
Nach einer furiosen Aufholjagd sichert sich Red-Bull-Pilot Max Verstappen den Sieg in Spielberg. Den Rang zwei sicherte sich Charles Leclerc von Ferrari.
Die Top Drei Leclerc, Bottas und Hamilton setzten sich nach sechs Runden bereits um fünf Sekunden ab. Nach zehn Runden waren Vettel und Verstappen die ersten Verfolger des Trios, Räikkönen und Norris konnten mit dem Speed des Ferrari und des Red Bull nicht mithalten und fielen auf die Ränge sechs und sieben zurück. Vettel konnte in Folge die Lücke zu den Top Drei wieder etwas schließen.
Ferrari verpatzt Boxenstopp von Vettel
Bottas und Vettel waren in Runde 22 die ersten Topfahrer, die einen Boxenstopp absolvierten. Der finnische Mercedes-Fahrer wechselte von Medium auf Hart, der deutsche Ferrari-Pilot von Soft auf Hart. Bei Vettel patzte allerdings die Boxencrew, weil die Reifen noch nicht bereitstanden, dauerte der Wechsel über sechs Sekunden. Nur eine Runde später kam auch Leclerc in die Box, diesmal machte die Ferrari-Crew alles richtig, und der Monegasse kam noch vor Bottas zurück auf die Strecke.
Damit übernahm Hamilton die Führung. Der Brite griff auch gleich mit der schnellsten Runde an, ehe auch er in der 30. Runde an die Box gerufen wurde. Neben dem Reifenwechsel musste bei dem WM-Spitzenreiter auch der Frontflügel gewechselt werden, was viel Zeit kostete, und weshalb Hamilton hinter Verstappen, der in der gleichen Runde neue Reifen aufsteckte, auf Rang fünf zurückfiel.
Nach 35 von 71 Runden hatte der Führende Leclerc fast fünf Sekunden Vorsprung auf Bottas, weitere fünf Sekunden dahinter folgte Vettel. Der Viertplatzierte Verstappen hatte 13 Sekunden Rückstand auf den Monegassen, Hamilton lag auf Rang fünf 20 Sekunden zurück.
Verstappen überholt Vettel und Bottas
Während Leclerc, Bottas und Vettel ähnliche Rundenzeiten fuhren, pirschte sich Verstappen an den drittplatzierten Deutschen an. Den ersten Angriff auf den Podestplatz konnte Vettel in Runde 48 abwehren, zwei Runden später überholte der Red-Bull-Pilot den Ferrari und machte nun Jagd auf Bottas. Unmittelbar nach Verlust von Rang drei kam Vettel ein zweites Mal an die Box und zog die schnellen Soft-Reifen auf – er kam als Fünfter hinter Hamilton zurück auf die Strecke.
In Runde 54 tauchte dann Verstappen im Rückspiegel von Bottas auf. Nur zwei Umläufe später setzte sich der Vorjahressieger auf Rang zwei, fünf Sekunden hinter Leader Leclerc. Damit wollte sich der Red-Bull-Pilot aber nicht zufrieden geben. Er fuhr eine schnellste Runde nach der anderen und lag nach 65 Runden nur noch eine Sekunde hinter dem Ferrari-Piloten. Etwas weiter hinten verkürzte auch der fünftplatzierte Vettel den Rückstand auf Hamilton.
Führung drei Runden vor Schluss übernommen
Fünf Runden vor Schluss folgte Verstappens erster Angriff auf die Führung, doch Leclerc konnte den Niederländer abwehren. Nach einem Rad-an-Rad-Duell hatte neuerlich der Ferrari-Pilot das bessere Ende für sich. Doch Verstappen machte weiter Druck, drängte Leclerc drei Runden vor Schluss in Kurve drei nach außen – dabei berührten sich auch die Autos – und übernahm die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab.
Spielberg-Sieger Verstappen im Interview
ORF-Reporter Christian Diendorfer hat Max Verstappen nach seinem Sieg in Spielberg vor das Mikrofon gebeten.
Für den Monegassen war im Anschluss klar: „Das ist nicht, wie man überholt.“ Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bezeichnete das Manöver hingegen „völlig zweifelsfrei“. Die Rennkommissare werteten das Überholmanöver schließlich als Rennzwischenfall – und bestätigten den Sieg des Niederländers, der sich danach zufrieden zeigte: „Wir sind Rennfahrer. Solche Dinge passieren in dem Sport.“ – mehr dazu in Verstappen rechtfertigt „hartes Rennfahren“ (sport.ORF.at). Im zweiten Duell zwischen Hamilton und Vettel musste sich der Brite zwei Runden vor Schluss geschlagen geben.