Ein Polizist am Mittwoch, 6. März 2019, im Volksgartenpark in Graz. Noch am Tag des Inkrafttretens der Schutzzonen in zwei Grazer Parks hat die Polizei mit verstärkten Kontrollen und Registrierungen begonnen.
APA/ERWIN SCHERIAU
APA/ERWIN SCHERIAU
Chronik

Grazer Schutzzonen so gut wie drogenfrei

Seit Anfang März gibt es rund um zwei Grazer Parks Schutzzonen. Laut Polizei ist dort die Drogenkriminalität praktisch verschwunden, hat sich aber auf andere Gebiete und Parks verlagert. Jetzt sollen auch diese verstärkt kontrolliert werden.

Die beiden Schutzzonen bestehen um den Grazer Volksgarten und den Metahofpark. Schon ein Monat nach Einführung im März gab es dort 28 Festnahmen, 170 Betretungsverbote und 138 Sicherstellungen von zumeist Drogen. Die Szene sei nervös, sagte damals ein leitender Ermittler.

„Ist uns gelungen“

Mittlerweile seien die Schutzzonengebiete praktisch drogenfrei, sagte nun Fritz Grundnig von der Polizei: „Ziel einer Schutzzone kann es ja nur sein, minderjährige Personen vor strafbaren Handlungen zu schützen – und das kann man sagen, ist uns durchaus gelungen in diesen ersten Monaten. In den Bereichen, in denen in Graz die Schutzzonen verordnet worden sind, ist die Kriminalität in diesem Bereich sehr stark zurück gegangen.“

In Graz werden ab Mittwoch, 06. März 2019, in zwei Parks Schutzzonen – im Bild die Schutzzone Metahofpark – eingerichtet, vorerst auf sechs Monate befristet.
APA/PETER KOLB

Mehr als 350 Betretungsverbote

Mehr als 350 Betretungsverbote hat die Polizei inzwischen dort verhängt, betroffen waren Menschen aus 59 verschiedenen Nationen, die größte Gruppe stellten Afghanen. Festgenommen wurden rund 60 Personen, mehr als die Hälfte wegen Suchtmitteldelikten. Verschiedenste Drogen wurden sichergestellt, etwa 1.800 Gramm Cannabis oder auch in geringeren Mengen Kokain oder Ecstasytabletten.

Drogenhandel an andere Orte verlagert

Den Drogenhandel ganz unterbinden könne man mit den Schutzzonen aber nicht, so Grundnig: „Wir konnten beobachten, dass der Drogenhandel verdrängt wurde, das heißt, nicht mehr in diesem Bereich durchgeführt wird, sondern sich auf andere Orte verlagert hat – und zwar außerhalb dieser Schutzzonen. Es gibt jetzt andere Schwerpunktbereiche, andere Parks, wo eben mit Drogen gehandelt wird. Aber auch das ist jetzt Anlass, dass die Polizei hier Sonderstreifen, Schwerpunktstreifen durchführt, um auch diese anderen Bereiche zu überwachen und dort tätig zu werden.“

Vorerst bis September

Geplant sind die bestehenden Schutzzonen bis September; ob sie dann verlängert werden, oder ob neue Schutzzonen geschaffen werden, ist derzeit offen.