Cocktail im Schwimmbad
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Wirtschaft

Tourismus sucht Fachkräfte im Schwimmbad

Die steirischen Tourismusbetriebe suchen händeringend nach Fachkräften – Not macht erfinderisch, dachte man bei der Wirtschaftskammer Steiermark, die nun in Freibädern mit jungen Menschen ins Gespräch kommen will.

Ziel der Aktion ist es, das Image der Tourismus- und Freizeitwirtschaft aufzupolieren und mit Vorurteilen aufzuräumen, so Klaus Friedl, Obmann der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer Steiermark, beim Auftakt der Sommertour am Mittwoch im Grazer Straßganger Bad.

„Uns hängt das Image nach“

Unternehmen würden verstärkt in die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter investieren: So sei es immer häufiger möglich, Sporteinrichtungen des Betriebes wie etwa Tennisplätze gratis zu nutzen: „Das Image hängt uns seit früheren Jahren nach – Unterkunft, Verpflegung etc. –, das hat sich alles verbessert im Laufe der Zeit. Ich glaube, man muss ein wenig über Bord werfen, wie es früher einmal war und wie es jetzt ist.“

„Muss geht überhaupt nicht“

Auch die Arbeitszeiten seien wesentlich flexibler und mittlerweile geregelt: Tourismus- und Freitzeitbetriebe könnten ihre Mitarbeiter heute nicht mehr zu Überstunden zwingen, sagt Johann Spreitzhofer, Obmann der Fachgruppe Hotellerie: „Muss geht überhaupt nicht, das Muss muss man komplett wegstreichen, weil wenn er muss, dann ist er beim nächsten Mitbewerber. Nachdem wir einen Mangel haben, müssen wir mit jedem Mitbewerber umgehen wie mit einem rohen Ei, wir müssen das auf Augenhöhe mit dem Mitarbeiter absprechen, ausmachen.“

Rund 1.000 Fachkräfte zu wenig

48.000 Menschen arbeiten in der Steiermark in einem der rund 8.000 Tourismus- und Freizeitbetriebe; es gibt rund 1.170 Lehrlinge – zu wenige sagen Friedl und Spreitzhofer: Die Branche brauche doppelt so viele Lehrlinge, insgesamt fehlen in der Steiermark rund 1.000 Fachkräfte in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft.

Infos und Cocktails

Hoffnungen setzt die Wirtschaftskammer nun in die Informationsoffensive „Job mit Aussicht“: Bis zum 19. Juli macht die Tour Station in elf steirischen Freibädern – vom Schwimmbad Knittelfeld über das Schlossbad Bärnbach und dem Sportzentrum Kapfenberg bis zum Putterersee in Aigen im Ennstal –, um für den Tourismusberuf die Werbetrommel zu rühren. Neben Informationsgesprächen gibt es auch einen Show-Barkeeper, der alkoholfreie Cocktails mixt, und es werden Gutscheine verlost.