Ein Ball liegt auf dem Rasen, ein Spieler holt gerade zum Schuss aus.
GEPA pictures/ Oliver Lerch
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Wissenschaft

Fußball: Kreativität gewinnt

Grazer Forscher haben die Gehirnströme von Fußballern gemessen und entdeckt, dass die Kreativität eine große Rolle spielt. Die Kicker stellen sich den nächsten Spielzug vor und können so besser auf eine Spieländerung reagieren.

Der Grazer Kreativitäts-Forscher Andreas Fink untersuchte mit Kollegen der Deutschen Sporthochschule Köln 150 Probanden: Die Forscher wollten wissen, wie das Gehirn während eines Fußballspiels funktioniert.

Maximale Konzentration ist nicht förderlich

Die Fußballer von Amateur- bis Bundesliga sollten sich anhand von kurzen Videos den nächsten sinnvollen Spielzug ausdenken und möglichst rasch erklären. Hochrangige Trainer bewerteten sie nach ihrer Kreativität, die Wissenschaftler untersuchten inzwischen unter anderem mittels Hirnstrommessung (EEG) die Denkprozesse.

Das Ergebnis der Forscher: Das klassische Abschotten – also maximale Konzentration – ist für kreative Prozesse im Fußball nicht förderlich. Die Messungen hätten gezeigt, dass dieser Zustand bei den kreativsten der Spieler nicht übermäßig ausgebildet war.

„Im Fußballspiel ist es enorm wichtig, das gesamte Rundherum wahrzunehmen. Der Spieler benötigt also die gegenteilige Denkrichtung, um kreativ zu sein“, erklärte Andreas Fink von der Universität Graz.

Keine Unterschiede zwischen Mann und Frau

Wer sich Bewegungsabläufe gedanklich vorstellen und traditionelle Denkschemata unterdrücken kann, kann darauf besser eine neue Strategie aufbauen und kreativere Lösungen finden, und dann gegebenenfalls das Spiel gewinnen.

Bei den bisher vier Studien erforschten die Wissenschaftler auch einen möglichen Unterschied zwischen Mann und Frau und wurden nicht fündig: „Zwischen Männern und Frauen waren keine Unterschiede in den Gehirnaktivierungsmustern bemerkbar“, fasste Fink das Ergebnis zusammen.