Der Grazer Kreativitäts-Forscher Andreas Fink untersuchte mit Kollegen der Deutschen Sporthochschule Köln 150 Probanden: Die Forscher wollten wissen, wie das Gehirn während eines Fußballspiels funktioniert.
Maximale Konzentration ist nicht förderlich
Die Fußballer von Amateur- bis Bundesliga sollten sich anhand von kurzen Videos den nächsten sinnvollen Spielzug ausdenken und möglichst rasch erklären. Hochrangige Trainer bewerteten sie nach ihrer Kreativität, die Wissenschaftler untersuchten inzwischen unter anderem mittels Hirnstrommessung (EEG) die Denkprozesse.
Das Ergebnis der Forscher: Das klassische Abschotten – also maximale Konzentration – ist für kreative Prozesse im Fußball nicht förderlich. Die Messungen hätten gezeigt, dass dieser Zustand bei den kreativsten der Spieler nicht übermäßig ausgebildet war.
„Im Fußballspiel ist es enorm wichtig, das gesamte Rundherum wahrzunehmen. Der Spieler benötigt also die gegenteilige Denkrichtung, um kreativ zu sein“, erklärte Andreas Fink von der Universität Graz.
Keine Unterschiede zwischen Mann und Frau
Wer sich Bewegungsabläufe gedanklich vorstellen und traditionelle Denkschemata unterdrücken kann, kann darauf besser eine neue Strategie aufbauen und kreativere Lösungen finden, und dann gegebenenfalls das Spiel gewinnen.
Bei den bisher vier Studien erforschten die Wissenschaftler auch einen möglichen Unterschied zwischen Mann und Frau und wurden nicht fündig: „Zwischen Männern und Frauen waren keine Unterschiede in den Gehirnaktivierungsmustern bemerkbar“, fasste Fink das Ergebnis zusammen.