Mitverantwortlich für die Zahl der Badeunfälle ist die Tatsache, dass es eine alarmierende Zahl an Nichtschwimmern in Österreich gibt: Aktuellen Studien zufolge können mehr als 50.000 Menschen in der Steiermark nicht richtig schwimmen, bei Jugendlichen sind die Fakten noch besorgniserregender. Die steirischen Freiheitlichen nehmen diese Zahlen zum Anlass und fordern die Einführung eines verpflichtenden Schwimmkurses im letzten Kindergartenjahr.
„Nicht plantschen, sondern sich sicher bewegen“
„Es sind dann doch 700.000 Menschen in Österreich, die sich ohne Hilfe im Wasser nicht ordentlich fortbewegen können, und bei den Jungen zwischen fünf und 19 Jahren kann nur jeder Zweite gut schwimmen, damit meine ich nicht plantschen, sondern sich wirklich sicher im Wasser bewegen“, sagt FPÖ-Sportsprecher Günter Wagner. Im Optimalfall sollten Kinder spätestens mit Schuleintritt schwimmen können, so Wagner, und das Durchschnittsalter, in dem die besten Erfolge beim koordinativen Lernen erzielt werden, liege bei fünf Jahren.
Schwimmkurse hätten aber heutzutage nicht mehr den Stellenwert wie vor einigen Jahren und würden auch immer seltener in Anspruch genommen, meint Wagner.
„Grundbasis legen“
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird die FPÖ im nächsten Ausschuss einen entsprechenden Antrag einbringen. „Die Kurse müssen von geeigneten Schwimmlehrern geführt werden und sollten eine Grundbasis des Schwimmens im tiefen Wasser vorlegen – zumindest Brustschwimmen, sodass die Kinder das dann später in der Volks- oder Hauptschule vertiefen“, so Wagner.
Landesrätin verweist auf bestehendes Kursangebot
Aus dem Büro von Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) heißt es dazu: Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) biete schon jetzt mit Unterstützung des Landes für Kindergartenkinder kostenlose Schwimmkurse und Präventionsprojekte unter dem Titel „Blue Circus“ an, an denen jedes Jahr rund 1.300 steirische Kindergarten-Kinder teilnehmen.