Lungenkrebs-Untersuchung
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Gesundheit

Starker Lungenkrebs-Anstieg bei Frauen

Rund um den Welt-Lungenkrebstag am 1. August weisen Experten in der Steiermark auf die steigenden Zahlen bei Neuerkrankungen hin. Bis 2030 wird sogar eine Verdoppelung der Fälle erwartet. Und – anders als früher – betreffen die meisten Neuerkrankungen mittlerweile Frauen.

Lungenkrebs ist nach Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung in Österreich – und trotz verbesserter Behandlungsmethoden immer noch die tödlichste: Gerade einmal zehn Prozent der Erkrankten sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Neun von zehn Betroffenen sind Raucher – und ein Trend setzt sich seit Jahren unaufhaltsam fort: Immer mehr Frauen erkranken an Lungenkrebs.

Welt-Lungenkrebstag am 1. August

Die Zahl der Neuerkrankungen steigt in der Steiermark weiter massiv an. Bis 2030 wird sogar eine Verdoppelung der Fälle erwartet. Und – anders als früher – erkranken jetzt vor allem Frauen.

Horst Olschewski, Pneumologe am LKH Graz bestätigt: Tatsächlich ist es so, dass die Krebsrate bei Männern konstant hoch bleibt und bei Frauen wird sie immer höher. Wir können erwarten, dass die Frauen überholen. Noch ist das nicht der Fall, aber wir haben schon ausgerechnet: Es wird bald soweit sein."

Fallzahl verdoppelt

Von rund 870 jährlichen Fällen im Jahr 1990 hat sich die Zahl mittlerweile verdoppelt. Und bis 2030 droht eine weitere Verdoppelung auf mehr als 3.200 Neuerkrankungen bei Frauen pro Jahr. Die Erklärung, warum die Entwicklung in diese Richtung geht, sei schwierig, so Olschewski.

Es sei aber eine massive Veränderung beim Rauchverhalten zu beobachten: „Wenn wir auf die 80-Jährigen schauen, dann sehen wir, dass die Raucherrate bei den 80-jährigen Männern deutlich höher ist als bei den 80-jährigen Frauen. Schauen wir auf die 60-Jährigen, ist es schon fast ausgeglichen. Bei den 40-Jährigen sind die Frauen schon fast vorne und bei den 15- und 16-Jährigen sind die Mädchen schon stärker beim Rauchverhalten als die Jungs.“

Erfolge in der Therapie

Der Grazer Lungenfacharzt weist anlässlich des Welt-Lungenkrebstages auch auf die Erfolge in der Therapie hin – „obwohl es weiterhin eine sehr, sehr schwere Krankheit mit einer hohen Todesrate ist. Aber die Erfolge, die wir in Österreich erzielen können, sind gut, weil wir sehr viele Patienten in moderne Studien einschließen konnten, wo Medikamente verwendet werden, die es früher nicht gab“. Die Diagnose Lungenkrebs bedeute daher nicht, gleich verloren zu sein, so der Grazer Pneumologe.