Unfall im Gleinalmtunnel
Feuerwehr St. Michael
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Chronik

Steirische Straßen: Unfallserie reißt nicht ab

Nach dramatischen Unfällen mit insgesamt fünf Toten am Donnerstag und Freitag riss die Serie von dramatischen Unfällen auf steirischen Straßen auch am Samstag nicht ab – im Mittelpunkt stand dabei der Gleinalmtunnel.

Zu dem ersten Unfall auf der Pyhrnautobahn (A9) war es am Samstag gegen 10.30 Uhr im Bereich des Nordportals des Gleinalmtunnels gekommen. Zwei Fahrzeuge waren frontal miteinander kollidiert – Grund dafür dürfte laut Polizei Übermüdung gewesen sein. Beide Lenker wurden verletzt. Ein 63-jähriger Deutscher musste laut Rotem Kreuz vom Notarzt versorgt werden.

Unfall im Gleinalmtunnel
Feuerwehr St. Michael
Kurz vor 10.30 Uhr war es zu dem ersten Unfall beim Nordportal des Gleinalmtunnels gekommen.

Ein nachkommendes Auto, in dem zwei Schweden saßen, konnte noch rechtzeitig abgebremst werden. Ein weiteres Fahrzeug mit fünf Deutschen prallte jedoch in das Auto der Schweden. Sie alle blieben laut Polizei unverletzt.

Erneute Sperre des Gleinalmtunnels

Nach rund zwei Stunden konnte die während der Aufräumarbeiten nötige Sperre Samstagmittag wieder aufgehoben werden. Doch nur kurze Zeit später, um 13.15 Uhr, schickte die Polizei eine neuerliche Erstmeldung zu einem weiteren Unfall im Gleinalmtunnel aus – er musste erneut gesperrt werden.

Unfallwrack im Gleinalmtunnel
Feuerwehr St. Michael
Freitagmittag rückten die Einsatzkräfte zum nächsten Unfall im Gleinalmtunnel aus.

Grund war dieses Mal eine Pkw-Kollision in der Mitte des Tunnels – laut Polizei erneut durch Müdigkeit ausgelöst: Ein 61-Jähriger aus Kroatien geriet auf die Gegenfahrbahn, streifte ein Auto, kam ins Schleudern – und prallte frontal in das Auto einer 27-Jährigen. Die Österreicherin musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.

Unfallwrack im Gleinalmtunnel
Feuerwehr St. Michael
Die in den Unfall involvierten Fahrzeuge wurden stark beschädigt.

Die Sperre dauerte bis kurz nach 15.00 Uhr an. Am Nachmittag musste der Gleinalmtunnel schließlich noch ein drittes Mal gesperrt werden, weil ein defektes Fahrzeug den Tunnel blockiert hatte.

Fünf Verkehrstote in zwei Tagen

Insgesamt fünf Menschen haben bei Verkehrsunfällen in den letzten zwei Tagen auf steirischen Straßen ihr Leben verloren. Zahlreiche wurden verletzt.

Bereits am Freitag war es zu mehreren schweren Unfällen auf steirischen Straßen gekommen – in Kaindorf im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld verloren drei junge Männer ihr Leben, ein Paar wurde schwer verletzt.

Drei junge Steirer bei Verkehrsunfall ums Leben gekommen

Erst 17 und 18 Jahre alt sind jene drei jungen Männer, die am Freitag bei einem Unfall bei Kaindorf im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ihr Leben verloren haben.

Am Donnerstag kam ein Ehepaar aus Niederösterreich bei einem Verkehrsunfall im Murtal ums Leben: Der Pkw des Paares war frontal mit einem Auto aus dem Bezirk Murtal zusammengestoßen. Ein Mitfahrer im niederösterreichischen Pkw erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Spital gebracht.

Jugendliche auf Moped von Pkw erfasst

Freitagmittag wurden ein elfjähriges Mädchen und ein 15-jähriger Bub bei einem Unfall in Pölfing-Brunn im Bezirk Deutschlandsberg verletzt. Die beiden jungen Deutschlandsberger waren auf einem Moped trotz eines negativen Vorrangzeichens vom Jagernigg-Weg auf die L605 eingebogen.

Dabei stießen sie gegen den herannahenden Pkw eines 65-Jährigen, der ebenfalls aus Deutschlandsberg stammt. Er hatte noch versucht, den Zusammenstoß zu verhindern, konnte seinen Wagen jedoch nicht mehr rechtzeitig anhalten. Der 15-Jährige, der das Moped gelenkt hatte, wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Kinderklinik des LKH Graz geflogen, seine Sozia wurde laut Polizei im LKH Weststeiermark behandelt.

Verkehrsmeldungen:

Aktuelle Informationen zu Unfällen und Sperren hören Sie in unserem Verkehrsservice zu jeder vollen und halben Stunde auf Radio Steiermark.

73-jährige Radfahrerin schwer verletzt

Ein Schädel-Hirntrauma und einen Halswirbelbruch erlitt am Freitag eine 72-jährige Radfahrerin in Edelsbach im Bezirk Südoststeiermark, als sie gegen den Wagen eines 29-Jährigen prallte. Zu dem Unfall war es auf der Gemeindestraße „Kriftnerweg“ in Richtung der Landesstraße 237 gekommen, als der Pkw-Lenker trotz einer Sichtbehinderung durch eine Thujenhecke ohne anzuhalten bis zum Schnittpunkt mit der L 237 fuhr, wo er seinen Wagen abbremste.

Dabei übersah er laut Polizei die Südoststeirerin, die auf der Nebenfahrbahn unterwegs war. Ohne abzubremsen fuhr sie in die vordere Stoßstange des Autos des Franzosen. Mit dem Kopf voraus stürzte die Frau, die keinen Helm getragen hatte, auf die Fahrbahn. Ein Rettungshubschrauber brachte sie in das LKH Graz.

Lkw in Graben gestürzt

Glimpflich gingen dagegen am Freitag drei Unfälle in Voitsberg und Bruck an der Mur aus. In letzterem Bezirk hatte der Einsatzbefehl der Landesleitzentrale für die Feuerwehr Thörl „Sattel-Lkw im Graben – keine verletzten Personen“ gelautet.

Einsatz der FF Thörl
Fladl/FF-Thörl
Die Mariazeller Bundesstraße musste während der Aufräumarbeiten für rund drei Stunden gesperrt werden.

Die Helfer der Feuerwehr Thörl rückten auf die Mariazeller Bundesstraße aus, wo sie – um Umweltschäden sowie Schäden an der Zugmaschine zu verhindern – vorab mehrere Bäume entlang der B20 umschneiden mussten. Während der Lkw-Bergung musste die Mariazeller Bundesstraße rund drei Stunden für den Verkehr komplett gesperrt werden.

Traktorgespann in Voitsberg geborgen

In Voitsberg hatte sich am Freitag ein Traktorgespann selbstständig gemacht: Ein Landwirt war damit im umliegenden Wald bei Holzarbeiten beschäftigt gewesen. Das Gespann hatte er indes auf einer leicht abschüssigen Stelle oberhalb der Lobmingbergstraße gebremst und mit einem Gang eingelegt abgestellt. Doch das Gespann rollte unbemannt auf die Straße.

Bergung des Traktors
Walter Ninaus, FF Voitsberg
Die Aufräumarbeiten gestalteten sich für die Helfer umfangreich.

Der Lenker hatte laut Walter Ninaus von der Freiwilligen Feuerwehr Voitsberg noch versucht, auf den rollenden Traktor aufzuspringen, war jedoch erfolglos geblieben: „Zirka 70 Meter donnerte der Traktor mit seinem Anhänger talwärts über einen Mischwald und kam quer zur Gemeindestrasse zu stehen. Glücklicherweise gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Verkehr, ansonsten hätte dies schlimm ausgehen können“, so Ninaus.

Bergung des Gespanns
Walter Ninaus, FF Voitsberg
Mit einem Kran wurde der Anhänger von der Freiwilligen Feuerwehr Voitsberg geborgen.

Der Anhänger wurde mit einem Kran von einem Seilzug gesichert geborgen, anschließend widmete sich die Feuerwehr der Bergung des schwer beschädigten Traktors. Der unbeschädigte Anhänger wurde von einem benachbarten Anrainer mit dessen Traktor von der Unfallstelle gebracht.

Pkw-Auffahrunfall in Voitsberg

Am Freitagabend war die Freiwillige Feuerwehr Voitsberg in die Conrad-von-Hötzendorfstraße gerufen worden, wo bei einem Auffahrunfall drei Fahrzeuge beschädigt wurden.

Autos nach Auffahrunfall
Walter Ninaus, FF Voitsberg
Verletzt wurde bei dem Auffahrunfall in Voitsberg niemand – an den Autos entstand jedoch teils hoher Sachschaden.

Herumliegende Wrackteile mussten eingesammelt und ausgelaufene Betriebsmittel gebunden und fachgerecht entsorgt werden. Verletzt wurde niemand. Durch die Bergungs- und Vermessungsarbeiten kam es laut einer Aussendung der Feuerwehr jedoch im gesamten Stadtgebiet Voitsberg zu einem ausgedehnten Stau.