Drohne beim Flug
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Chronik

Notstrom und Drohne für Feuerwehren in GU

Die Feuerwehren im Bezirk Graz-Umgebung rüsten mit zwei großen Projekten auf. Einerseits kommt künftig eine Drohne zum Einsatz, andererseits sorgen die örtlichen Feuerwehren im Falle eines großflächigen Stromausfalls mit Notstromaggregaten und Treibstofftanks vor und werden somit energieautark.

Am 24. Dezember 2016 wurde es im Bezirk Graz-Umgebung plötzlich dunkel, für mehrere Stunden fiel der Strom großflächig aus. Personen blieben in Liftanlagen stecken, der Herd blieb kalt, 26 Trafo-Stationen fielen aus. Betroffen von dem Black-Out waren auch die örtlichen Feuerwehren, elektrische Tore oder Ladegeräte für die Funkgeräte funktionierten nicht mehr. Da reifte bei Gerhard Sampt, Bereichsfeuerwehrkommandat von Graz-Umgebung die Idee, dass sich die 59 Feuerwehrhäuser des Bezirkes im Falle eines Black-Outs künftig selbst mit Strom versorgen sollen.

Keine Versorgungsengpässe in GU mehr

In den vergangenen Monaten wurde damit begonnen, die 59 Feuerwehrhäuser im Bezirk mit Notstromaggregaten und Treibstofftanks auszustatten. Das Projekt ist in wenigen Wochen abgeschlossen, sagte Sampt. „So können so jetzt sicherstellen, dass für vier bis fünf Tage auch diese Stromgeneratoren vor Ort dementspechend mit Treibstoff vesorgt sind und wir keine Versorgungsengpässe diesbezüglich haben. Die Treibstofftanks sind für bis zu 440 Liter Dieseltreibstoff ausgerichtet.“

Die Treibstofftanks für die Feuerwehren im Bezirk Graz Umgebung
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Die Treibstofftanks für die Feuerwehren im Bezirk Graz-Umgebung haben ein Fassungsvermögen von 440 Liter pro Tank

Sollten die Treibstofftanks nicht für das Notstromaggregat verwendet werden können sie Tanks bei größeren Einsätzen etwa in entlegenen Gebieten mitgeführt werden und dienen so als Treibstoffreserve für die Einsatzfahrzeuge. Der Bezirk Graz-Umgebung ist laut Sampt der erste Bezirk in Österreich der ein derartiges energieautarkes Projekt für die Feuerwehren umgesetzt hat.

Drohne für Waldbrände

Das zweite Projekt des Bereichsfeuerwehrverbandes ist der Einsatz einer Drohne im Bezirk Graz-Umgebung. Sie soll die Feuerwehrkräfte beim Einsatz unterstützen, entwickelt wurde sie gemeinsam mit der Universitätsfeuerwehr der Technischen Universität Graz, sagte der Vizerektor für Forschung an der TU, Horst Bischof. „Klassisches Einsatzgebiet wäre zum Beispiel die Überwachung von Waldbränden und anderen Bränden, um einen schnellen Überblick zu bekommen, mit Wärmebildkameras zum Beispiel Glutnester zu finden oder auch Personen die im Dickicht versteckt sind aufzufinden.“

Die Feuerwehr Graz-Umgebung schaffte eine Drohne zur Unterstützung von Einsätzen bei Waldbränden oder der Personensuche an.

Die Anschaffung der Drohne kostete laut Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung rund 10.000 Euro, die Kosten für die Notstromaggregate und Treibstofftanks beziffert die Feuerwehr mit rund 1,3 Millionen Euro.