Die Winzer auf der einen Seite, die Natur auf der anderen – ein Match, dass jedes Jahr neu ausgetragen wird. Die Saison 2019 scheint für den steirischen Wein mit einem Meistertitel zu Ende zu gehen, bilanziert der Winzer und Wein-Steiermark-Obmann Stefan Potzinger: „Wir sind ungefähr in der 80. Spielminute, und wir sind 3:0 vorne. Das heißt, das Match ist noch nicht gelaufen, aber wenn wir jetzt ohne große Niederschläge aussteigen, die uns im Herbst immer wieder gewisse Probleme machen in der Steiermark, dann schaut es wirklich sehr gut aus.“
Nur noch viel Regen könnte Ergebnis trüben
Viele Chancen werden sich wohl nicht mehr ergeben, die erfreuliche Saisonbilanz zu trüben: „Der Gegner kann nur noch auf Regentaktik umstellen und uns jetzt zwei bis drei Wochen intensiven Regen bescheren, das würde uns wirklich sehr wehtun. Aber bisher war der Jahresverlauf ja so, dass wir es hier in der Steiermark mit ausreichend Regen zu tun hatten – nicht zu viel, nicht zu wenig. Und wir haben perfekte Bedingungen gehabt, zumal wir auch immer wieder mit kühlen Nächten arbeiten konnten“, so Potzinger.
Einziges Foul waren aber auch heuer wieder partielle Hagelschäden, so Potzinger: „Partiell gibt es in der Steiermark eigentlich immer Hagelschäden. Es gibt gewisse Gebiete, die gefährdeter sind, es war aber nirgends so, dass wir von Katastrophenhagel gesprochen hätten.“
Winzer rechnen mit sehr guter Qualität
Mit rund 2,4 Mio. Hektoliter Weinernte wird heuer in Österreich gerechnet, und auch für die Steiermark rechnet Potzinger mit einem guten Ergebnis: „Bei der Qualität glaube ich, dass wir sehr, sehr gut dastehen, und bei der Menge würde ich sagen, haben wir es mit einer mittleren Erntemenge zu tun – gerade richtig für den Bedarf, den die Steiermark hat.“
Demnach dürfte sich der 2019-Jahrgang in die Serie der sogenannten Neuner-Weine einreihen: Alle Jahrgänge seit den 50er-Jahren, die mit Neun enden, hätten eine sehr gute Qualität gehabt. Sollte es wetterbedingt zu keiner roten Karte mehr kommen und der Vorsprung noch ausgebaut werden, könnte also am Ende sogar ein Kantersieg für die Winzer in der Tabelle stehen.