Der Apfelsaft gilt in der Steiermark und über sie hinaus als flüssiges und gesundes Gold – doch in den im Handel angebotenen Apfelsaftprodukten sei nicht immer drin, was draufsteht, sagt die steirische Landwirtschaftskammer und untermauert das mit dem Ergebnis einer von ihr jetzt durchgeführten Überprüfung in Lebensmittelgeschäften.
Rot-weiß-rot drauf bedeutet nicht Rot-weiß-rot drin
Insgesamt wurden dabei 33 Testeinkäufe gemacht: „Dabei haben wir 168 Proben gezogen, und bei rund einem Sechstel waren solche Symbole, die österreichische Herkunft und Provenienz suggerieren – darauf weisen wir konkret hin, weil es keine klare Auslobung ist“, so Landwirtschaftskammer-Direktor Werner Brugner.
Auf diesem Sechstel der Produkte fänden sich auch Zusatzangaben wie etwa „Hergestellt in Österreich“ oder „Abgefüllt in Österreich“, obwohl im Kleingedruckten das tatsächliche Herkunftsland der Rohware nicht angegeben oder nachvollziehbar sei.
Bei den Biosäften funktioniert es
Das sei Irreführung, und dem will die Kammer jetzt einen Riegel vorschieben, so Brugner: „Der Konsument ist sensibilisiert und will unbedingt wissen, was er kauft, er hat ein Anrecht darauf, und es hat auch der Bauer ein Recht darauf, dass mit seinen Produkten anständig umgegangen wird. Insofern fordern wir nachdrücklich eine klarere Kennzeichnung. Bei den Bioprodukten ist es vorgeschrieben, und dort funktioniert es auch, und es sollte und muss natürlich auch bei der konventionellen Ware funktionieren – das wird von uns massiv eingefordert.“
Man werde, so Kammer-Direktor Brugner weiter, das Unlautere in Sachen Apfelsaft-Kennzeichnung weiter bekämpfen und die Ergebnisse der jetzigen Testkäufe dem Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb zur weiteren Bearbeitung übergeben.