Firmenzentrale des Chipherstellers ams
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Wirtschaft

Osram-Bieterkampf: IG Metall weiter gegen ams

Im Bieterkampf um den Münchner Lichtkonzern Osram setzt sich die IG Metall weiterhin gegen eine Übernahme des Grazer Chipkonzerns ams ein. Die Gewerkschaft befürchtet einen massiven Arbeitsplatzabbau.

Erst am Dienstag hat ams nach Freigabe der deutschen Finanzaufsicht offiziell ein Übernahmeangebot für Osram vorgelegt und den Bieterkampf mit 38,50 Euro je Aktie eröffnet. Das Konkurrenzangebot liegt bei 35 Euro.

Nun hat die IG Metall ihre Kritik an dem steirischen Konzern erneuert: „Ohne belastbare, rechtssichere Beschäftigungs- und Standortzusagen sowie ein schlüssiges Zukunftskonzept“ werde sich die Gewerkschaft weiter gegen eine Übernahme durch ams stellen, sagte eine IG-Metall-Sprecherin am Mittwoch in Frankfurt.

„Massiver Arbeitsplatzabbau“ befürchtet

Die von ams in Aussicht gestellten jährlichen Synergien von 300 Mio. Euro bei einer möglichen Übernahme bedeuteten nichts anderes als einen „massiven Arbeitsplatzabbau“ bei Osram, so die Gewerkschaft. „Das gefährdet das gesamte Unternehmen.“ Die IG Metall bezweifle, dass ams genug Erfahrung habe, um die Komplexität des angeschlagenen Leuchtenherstellers vollständig zu durchdringen.

Zudem müsse sich der steirische Sensorhersteller für die Übernahme hoch verschulden. Zusagen von ams zur Standortsicherung bei Osram gehen der Gewerkschaft nicht weit genug – auch wenn die Österreicher die LED-Produktion von Asien nach Deutschland verlagern und das Werk Regensburg ausbauen wollen.

Bain Capital und Carlyle favorisiert

Osram-Vorstand und -Aufsichtsrat hatten eine Übernahme von Bain Capital und Carlyle favorisiert. Diese bekennen sich – trotz niedrigeren Angebots – zur Konzernstrategie und haben den Osram-Beschäftigten den Erhalt von Standorten und Jobs zugesagt. Indes gelten Finanzinvestoren auch als harte Sanierer: Sie verkaufen übernommene Unternehmen für gewöhnlich nach fünf bis sieben Jahren und wollen dabei einen Gewinn erzielen.