Dachstein-Gletscher
APA/ROLAND SCHLAGER
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Umwelt

Massiver Gletscherschwund am Dachstein

Der Klimawandel macht sich bei vielen Dingen bemerkbar – nicht zuletzt bei den Gletschern: Auch am Dachstein macht sich zunehmend ein Rückgang bemerkbar.

Er vor kurzem wurde in Island der erste Gletscher weltweit für tot erklärt, und seit dem Jahr 2000 verlieren allein die Alpengletscher jährlich zwei bis drei Prozent ihres Volumens. Experten gehen davon aus, dass bis 2050 deutlich mehr als die Hälfte der Gletscherfläche verschwunden sein wird.

Der letzte Vorstoß liegt fast 40 Jahre zurück

Auch der Dachsteingletscher schrumpft – allerdings mit einer kurzen Erholungsphase, so Glaziologe Klaus Reingruber: „Wenn man das jetzt langfristig beobachtet, sprich einige Jahrzehnte, war da noch eine Phase dabei, wo es kälter war, das ist aber schon sehr lange aus, das war in den 70er-Jahren. Der letzte Gletschervorstoß, wo der Gletscher am Dachstein gewachsen ist, das war 1981 – seither, also beinahe seit 40 Jahren, schrumpft der Dachsteingletscher.“

Im Vorjahr fast zwei Meter an Höhe verloren

Seit der Jahrtausendwende habe sich der Rückgang massiv gesteigert, wobei vor allem der heiße Sommer im letzten Jahr hervor sticht: „Da hat der Gletscher auf der gesamten Fläche in der Höhe zwei Meter verloren. Das klingt vielleicht nicht viel, aber wenn man bedenkt, dass das auf dem gesamten Hallstätter Gletscher ist, sind das einige Millionen Kubikmeter Wasser, die da verloren gegangen sind“, so Reingruber.

Auch heuer Negativrekordwert erwartet

Zwischen acht und zwölf Metern geht der Gletscher im Schnitt pro Jahr in der Länge zurück. Für heuer erwartet Reingruber – trotz der positiven Schneelage von acht Metern – einen neuerlichen Negativrekordwert: „Wir rechnen auf jeden Fall heuer wieder mit einem sehr starken Rückgang. Bei der Massenbilanz – sprich der Eisdicke – wird’s wahrscheinlich ein nicht so negativer Wert werden wie voriges Jahr, weil der Schnee noch da ist und den Gletscher in den oberen Teilen ein bisschen schützt; bei der Länge wird es aber sicher ein sehr negativer Wert sein, vielleicht sogar ein Rekordwert.“

Das liege daran, dass der Schnee im unteren Bereich bereits durch die neuerliche Hitze geschmolzen sei und das freiliegende Eis zu schmelzen beginne.