Verkehrszeichen Wildwechsel
pixabay/GoranH
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Wissenschaft

TU forscht an Wildwechselwarnung im Navi

In Österreich ereignen sich im Jahr rund 76.000 Wildunfälle, bei einem Teil davon werden auch Menschen verletzt. Das Grazer Projekt „animal protect“ forscht an einem Warnsystem, das die Gefahr von Wildwechsel im Navigationssystem ankündigt.

Ist man mit dem Auto mit rund 60 km/h unterwegs, und es springt ein Rehbock davor, dann entspricht das einem Aufprallgewicht von fast einer Tonne – mit dem Forschungsprojekt „animal protect“ will die TU Graz nun helfen, Wildunfälle für Mensch und Tier vermeiden.

Berechnung anhand aktueller Daten

Derzeit wird gerade eine digitale Karte erstellt, mit der das Risiko je Straßenabschnitt abgeschätzt werden kann; Computermodelle sollen es dann möglich machen, die Wildtierwarnung ins Navi zu integrieren. Zu Beginn wurden Wildtiere wie Rehe oder Kröten ausgewählt und ihr bevorzugter Lebensraum genau beschrieben; danach wurden spezielle Karten erstellt, welche die jeweiligen Lebensräume der Tiere ausweisen.

Ein totes Reh liegt nach der Kollision mit einem Auto am Straßenrand.
APA/dpa/Julian Stratenschulte

Anhand dieser Informationen könne man berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit welches Wild am ehesten an welcher Stelle über die Straße will, so Mathias Schardt von der TU Graz: „Angenommen, wir hätten eine Hecke entlang einer Straße. Da wäre es sehr wahrscheinlich, dass ein Hase oder ein Reh im Schutze dieser Hecke eben über die Straße läuft – und das wäre dann wiederum ein gefährdeter Bereich.“

Warnung durch akustische oder optische Signale

In das Modell würden aber auch Daten über den Straßenverlauf einfließen – zum Beispiel Kurven oder auch die Tageszeit sowie aktuell verfügbare Daten, wo bereits Wildunfälle stattgefunden haben.

In etwa einem Jahr soll der erste Prototyp des Warnsystems in einem Navigationssystem getestet werden, so Florian Schöggl von der TU Graz: „Wenn der Autofahrer jetzt in einen Bereich kommt, wo besondere Gefahr besteht, dann soll er durch ein akustisches oder ein optisches Zeichen gewarnt werden. So wie man jetzt zum Beispiel die Geschwindigkeitsbeschränkung ablesen kann, so soll man dann zusätzlich die Gefährdung für einen Wildunfall ablesen können.“