Jörg Leichtfried (SPÖ)
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Politik

Wahl 19: „45 Jahre sind genug“ für die SPÖ

In Zukunft soll es wieder möglich sein, dass man mit 62 Jahren nach 45 Versicherungsjahren ohne Abschläge in Pension gehen kann – der steirische SPÖ-Spitzenkandidat verteidigt den Beschluss von SPÖ, FPÖ und Liste JETZT.

Durch den Beschluss besteht die Gefahr besteht, dass das tatsächliche Pensionsantrittsalter im Vergleich zum gesetzlichen Antrittsalter wieder sinken könnte.

Jörg Leichtfried im Wordrap

„Ein Zeichen, dass wir gesetzt haben“

Im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller verteidigt ihn Jörg Leichtfried aber: „Es ist ein Zeichen, das wir gesetzt haben, dass es Berufe gibt, da kann man einfach nicht länger als 45 Jahre arbeiten. Das sind insbesondere körperlich sehr anstrengende Berufe, und die Frage ist schon, warum sollen die dafür bestraft werden, dass sie wirklich 45 Jahre lang hart gearbeitet haben, wahrscheinlich ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt haben, Unglaubliches geleistet haben. Da ist unser Zugang: Nein, 45 Jahre sind genug. Man muss ja auch sagen, dass das bis zur ersten schwarz-blauen Regierung so gewesen ist – und die haben ja diese Zuschläge eingeführt, und jetzt ist es endlich gelungen – nach dem spektakulären Scheitern der zweiten, jetzt türkis-blauen Regierung –, mit diesen Zuschlägen wieder Schluss zu machen.“

Jörg Leichtfried (SPÖ) im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur
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Jörg Leichtfried im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Der SPÖ droht bei der Nationalratswahl am 29. September erstmals nach 53 Jahren zum zweiten Mal hintereinander Platz zwei – und wenn es ganz schlecht läuft, sogar Platz drei.

In die Wahl gehen die Sozialdemokraten erstmals mit einer Frau: Pamela Rendi-Wagner sprang ein, als der 2017 gescheiterte Kanzler Christian Kern 2018 die Parteiführung doch hinschmiss. Ihm war zwar das erste leichte Plus (0,04 Prozentpunkte) seit langem gelungen, aber 26,86 Prozent reichten bei weitem nicht, um Platz eins zu verteidigen.

Jörg Leichtfried im „Steiermark heute“-Studio

Jörg Leichtfried ist der steirische Spitzenkandidat der SPÖ – er stellte sich im „Steiermark heute“-Studio den Fragen von Franz Neger.

Rendi-Wagner will Bundeskanzlerin werden

Dass die SPÖ aus der Opposition in die Wahl geht, war zuletzt 2006 der Fall – aber damals mit einem sehr viel besseren Ausgang (Platz eins), als ihn die SPÖ jetzt erhoffen kann: Nach den Umfragen droht ein Minus, bester Umfragewert seit Ausrufung der Wahl waren 23 Prozent. Rendi-Wagner gibt sich dennoch optimistisch: Sie spricht von einer „sehr guten Chance, das Ruder herumzureißen“ – und von sich selbst schon auch einmal als „erster gewählter Bundeskanzlerin“.