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Wissenschaft

Medizintechnik: Digitale Lösungen fürs Altern

Aktiv und gesund Altern – daran forscht die steirische Medizintechnik intensiv. Der Humantechnologie-Cluster feiert heuer sein 15-jähriges Bestehen. Großes Potenzial wird in digitalen Medizintechnik-Lösungen für eine alternde Gesellschaft gesehen.

Die Forschung und Entwicklung ist eines der wissenschaftlichen Zugpferde der Steiermark. Um Kompetenzen zu bündeln, gibt es zahlreiche Zusammenschlüsse von Firmen, wie etwa den Mobilitätscluster ACstyria oder auch den Humantechnologie-Cluster. Dieser feiert heuer 15-jähriges Bestehen, und in dieser Zeit veränderten sich die Herausforderungen in der Humantechnologie wesentlich.

Altern als Chance

Die Zahl der über 60-Jährigen werde sich bis 2050 nahezu verdoppeln, und das bringt auch in der Medizintechnik neue Chancen, so Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP): „Unser Ziel muss es sein, dass wir aktiv und gesund altern.“

Durch die Digitalisierung sei der Gesundheitsbereich ein enormer Wirtschaftsfaktor geworden – so konnte der Humantechnolgie-Cluster Steiermark seinen Umsatz innerhalb von fünf Jahren verdoppeln, rechnet Eibinger-Miedl vor: „Wir haben mittlerweile 130 Mitgliedsunternehmen, die einen Umsatz von fünf Milliarden Euro generieren, und durch die Vernetzung, die wir mit dem Cluster erreicht haben, haben wir die Kräfte gebündelt und sind international sichtbar geworden.“

Steirisches Know-How in vielen Medizinprodukten

In vielen medizinischen Geräten steckt schon steirisches Know How, und es wird noch mehr werden, weiß der Geschäftsführer des Humantechnologie-Clusters, Johann Harer. Uhren, die heute etwa sportliche Aktivitäten wie Kalorienverbrauch oder Kilometerzähler messen, werden künftig verstärkt im Medizinbereich eingesetzt werden.

„Irgendwann werde ich bestimmte Vital-Parameter wie Blutdruck, EKG oder vielleicht auch einmal Blutzucker kontinuierlich messen können. Diese Produkte werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht den Namen einer steirischen Firma tragen, die werden halt chinesische oder amerikanische Produkte sein, aber in jedem dieser Produkte werden mit großer Wahrscheinlichkeit Komponenten, Chips oder Software einer steirischen Firma enthalten sein“, erklärt Harer.

Digitaler Fortschritt in Telemedizin

Auch in der Telemedizin werde sich vieles tun: So soll es laut Johann Harer künftig verstärkt möglich sein, dass Ärzte chronisch kranke Patienten – wie etwa Herzkreislauf-Patienten – von Zuhause aus überwachen und aufzeichnen. „Aus dem kann der Mediziner mit Unterstützung von bestimmten Geräten – sogenannten Intelligenz-Tools – schnell herausfiltern, ob der Patient im grünen Bereich ist, oder ob es heißt, Achtung, ich hol den jetzt vielleicht besser herein.“

Ähnliches soll laut dem Experten auch im Bereich der Tele-Rehabilitation möglich sein: So könnten Reha-Aufenthalte verkürzt werden, und Patienten würden ihre Übungen – überwacht durch Telemedizin – zu Hause machen können.