steirisches Bundesheer und Polizei simulieren Anschlag auf  Energieversorgerverbund
APA/PETER KOLB
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Chronik

Polizei und Heer proben Black-Out

Steirische Einsatzkräfte der Polizei und des Bundesheers proben am Mittwoch den Angriff auf den Energieversorger Verbund in Mellach. Die Großübung ist eine Vorbereitung für einen möglichen Ernstfall – derzeit herrscht jedoch keine konkrete Gefährdungslage.

Einen terroristischen Angriff auf einen Stromversorger oder ein Black Out des gesamten Stromnetzes sind Szenarien, deren Ernstfall die Polizei Steiermark gemeinsam mit dem Bundesheer derzeit beim Fernheizwerk Mellach probt.

Dieses Werk ist österreichweit das leistungsstärkste Kraftwerk, es springt ein, wenn andere Kraftwerke ausfallen. Diese Übung gilt als Training für den Schutz kritischer Infrastruktur, wozu in der Steiermark mehr als zehn Objekte zählen. Derart große Übungen wie diese werden alle zwei Jahre vom Innenministerium angeordnet.

Keine akute Bedrohung

Derzeit gebe es keine aktuelle Gefährdungslage – dennoch werde die Übungsannahme eines Szenarios realitätsnah durchgeführt, sagt Landespolizeidirektor Gerald Ortner: „Trotzdem haben wir in Österreich eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage im terroristischen Bereich aufgrund der gesamten Situation in Europa. Das trifft natürlich auch die Steiermark – also derzeit keine aktuellen, konkreten Bedrohungslagen, aber man kann auch nichts ausschließen.“

„Eine gemeinsame Sprache sprechen“

Bei der Übung in Mellach geht es vor allem darum, dass alle Kräfte unter der Führung der Landespolizeidirektion gut zusammenwirken. Etwa 200 Personen nehmen daran teil, darunter sind auch 70 Soldaten des Bundesheeres am Einsatz beteiligt. Ziel sei es, Schnittstellen zu definieren und Kommunikationsabläufe zu üben, sagt Heinz Zöllner, Militärkommandant der Steiermark: „Das Wesentlichste ist es, die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und dem Bundesheer in einem hybriden Konflikt hier noch zu verbessern, dass wir eine gemeinsame Sprache sprechen, damit wir wissen, was gemeint ist, wenn der andere Ausdrücke verwendet.“

Schützenhöfer und Schickhofer betonen Wichtigkeit

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und sein Stellvertreter und Katastrophenreferent Michael Schickhofer (SPÖ) betonen am Mittwoch beide die Wichtigkeit einer solchen Übung. Es brauche eine ständige Übung, ein gutes Zusammenspiel zwischen Bundesheer und Polizei, sagt Schickhofer. Bei all dem Sparwillen von Landes- und Bundesregierungen müsse man in der Lage sein, dass die Rahmenbedingungen immer gesetzt werden, sodass ein Einsatz gut durchgeführt werden könne, sagt Schützenhöfer.