Wirtschaft

ams: Bieterkampf um Osram spitzt sich zu

Im Werben um den Lichtkonzern Osram wollen die beiden Finanzinvestoren Bain Capital und Advent ein weiteres Übernahmeangebot abgeben, um den steirischen Chiphersteller ams zu überbieten. ams werde die Situation nun evaluieren, heißt es.

Bain Capital und Advent hätten einen „bedeutenden Aufschlag“ gegenüber den von ams gebotenen 38,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt, ohne eine Summe zu nennen, teilte Osram am Mittwoch mit. Bis das Angebot konkret vorliegt, kann es allerdings noch einige Wochen dauern.

Ams weiterhin zuversichtlich

Bis Dienstag hatte der Chip- und Sensorhersteller aus Premstätten bei Graz erst ein Zehntel der Osram-Aktien sicher, die er braucht – den Großteil durch eigene Aktienkäufe am Markt. Bis nächsten Dienstag müssen die Osram-Aktionäre entscheiden, ob sie die Offerte von ams annehmen oder nicht.

ams-Chef Alexander Everke zeigte sich in einem Interview mit dem Magazin „Börse Online“ jedenfalls weiterhin zuversichtlich. „Ich gehe davon aus, dass wir bis 1. Oktober die Annahmeschwelle von 62,5 Prozent erreichen“, so Everke laut Vorabmeldung. Er sei „kein Fan von Plan B oder Plan C“. „38,50 Euro ist ein attraktives Angebot.“

Unter Zugzwang

Doch ams steht unter Zugzwang: Die Steirer haben noch bis Montag Zeit, das eigene Angebot zu erhöhen. Dann würde sich die Annahmefrist bis zum 15. Oktober verlängern. Doch tappen sie im Dunkeln, ob ihre nachgebesserten Offerte dann ausreichen würde. Die Gewerkschaft IG Metall und die Betriebsräte waren gegen das Angebot von ams Sturm gelaufen; Sie fürchten, dass Osram in diesem Fall zerschlagen würde.

Bain hatte sich im Ringen um Osram ursprünglich mit dem Partner Carlyle verbündet. Sie bieten mit 35 Euro je Aktie aber deutlich weniger als ams und dürften bei den Aktionären keine Chance haben, obwohl ihr Angebot formal weiter läuft. Carlyle hatte eine Aufstockung Insidern zufolge abgelehnt, weshalb sich Bain einen neuen Partner suchte. Der Osram-Vorstand um Olaf Berlien hatte den Aktionären empfohlen, aus finanziellen Gründen das Angebot aus Österreich anzunehmen, aber nicht verhehlt, dass er eine Übernahme durch die beiden Finanzinvestoren bevorzugen würde.