Kühe beim Almauftrieb
Hans Braxmeier / Pixabay
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Umwelt

Klimawandel gefährdet Almwirtschaft

Der Klimawandel und die damit verbundene Wasserknappheit betrifft auch die steirischen Bauern, die über den Sommer mehr als 40.000 Rinder auf die heimischen Almen bringen. Hier müsse in Wasserspeicher investiert werden; auch Folienteiche seien gefragt.

1.700 Almen werden in der Steiermark bewirtschaftet; das heißt, Rinder- oder Schafbauern bringen ihre Tiere im Sommer auf die Alm. Der Bauer spart so einiges an Futter und durch das Grasen verwalden diese touristisch attraktiven Flächen auch nicht.

Wetterkapriolen als Risiko

Aufgrund der Wetterkapriolen wird es für die Landwirte jedoch immer riskanter, ihre insgesamt rund 40.000 Rinder auf die Almen zu bringen. So war der heurige Sommer laut dem Obmann des Almwirtschaftsvereins, Anton Haffellner skurril. Der Mai etwa sei zu trocken und kalt verlaufen.

Kuh mit Kalb auf einer Alm
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Neben dem Futter, den Almgräsern, ist auch das Wasser für die Tiere sehr wichtig: Mutterkühe mit ihren Kälbern brauchen täglich rund 70 Liter, ein ausgewachsener Ochse rund 30 Liter.

Die Folge: „Das Wachstum konnte erst spät einsetzen, die Tiere sind mit drei, vier Wochen Verspätung auf die Almen aufgetrieben worden. Im Juni kam das Kuriosum, dass es extrem warm war: Die Vegetation ist explodiert. Das hat zur Folgewirkung gehabt, dass die Tiere ein Überangebot an Futter gehabt haben – und das ist teilweise ‚überständig‘ geworden und war nicht mehr von der Qualität, wie es notwendig gewesen wäre“, so Haffellner.

Ein neues Bild auf den Almen

Franz Bergler, steirischer Alminspektor, beobachtet auf den Almen seit einigen Jahren eine Klimaveränderung. In Zukunft müssten die Almbauern Geld in die Hand nehmen, um in trockenen Sommern ihre Tiere mit Wasser zu versorgen:

„In den letzten fünf Jahren haben wir drei der vier wärmsten Sommer gehabt. Man sieht auf der einen Seite die Trockenschäden, wo die Weiden ausbleichen – und das Wasser brauchen wir. Natürlich müssen wir Tränken errichten. Und das Wasser muss bevorratet werden, das heißt, wir brauchen Tanks und Folienteiche.“ Brunnen und künstliche Teiche werden demnach in Zukunft das Bild auf den Almen prägen.