Bereits vor drei Jahren stimmte eine knappe Mehrheit der Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union. Drei Jahre und mittlerweile den dritten Premierminister später ist aber noch kein endgültiges Ausstiegsszenario beschlossen. Grundsätzlich sieht sich die steirische Wirtschaft für einen Brexit gut gerüstet.
Unternehmer fordern Gewissheit
Allerdings wird die Ungeduld bei den Unternehmern immer größer, sagte die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) im Vorfeld der Reise, sie führt die Delegation nach London. „Es wäre jetzt einmal wichtig zu wissen was Sache ist, weil der Brexit schon mehrmals verschoben wurde, weil bis heute nicht klar ist, ob es einen Deal geben wird oder einen harten Brexit. Gewissheit ist das, was sich jetzt alle wünschen.“
Generell glaubt die Wirtschaftslandesrätin, dass die britische Wirtschaft die Folgen des Brexit stärker spüren wird, als die heimischen Exporteure. „Während in Österreich das Vereinigte Königreich auf Platz neun der wichtigsten Handelspartner liegt, liegt das Königreich bei uns in der Steiermark auf Platz vier. Gerade im Bereich der Automobilindustrie, aber auch im Bereich der Maschinen und Anlagen gibt es schon sehr enge Verknüpfungen. Es wird schon eine Herausforderung sein, sollten Zölle eingeführt werden, sollten die Transportwege in irgendeiner Art und Weise beschränkt werden.“
Im Vorjahr wurden immerhin Waren im Wert von 1,2 Milliarden aus der Steiermark nach Großbritannien exportiert. Daher will man die kommenden Tage nutzen, um die guten Kontakte zu erhalten und neue Geschäftsfelder für steirische Unternehmen zu finden.