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Politik

Kogler mit den meisten Vorzugsstimmen

Werner Kogler ist der steirische Vorzugsstimmen-Kaiser bei der Nationalratswahl. Der Grünen-Chef hat im Regionalwahlkreis 6A in Graz 12.800 Vorzugsstimmen erhalten. Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek erhielt 5.300, verzichtet aber auf das Mandat.

Die Nationalratswahl hat viele Überraschungen gebracht. ÖVP und Grüne legten deutlich zu, SPÖ und FPÖ verloren massiv – mehr dazu in Wahl 19: ÖVP triumphiert, SPÖ und FPÖ verlieren.

Am Mittwoch lagen auch die Ergebnisse der Vorzugsstimmen vor. In der Steiermark erhielt Grünen-Chef Werner Kogler die meisten Vorzugsstimmen bei der Nationalratswahl am 29. September, nämlich mehr als 12.800. Kogler sagte am Mittwoch bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Wahlerfolg am Sonntag, er wolle mit der ÖVP sondieren – mehr dazu in Regierungsbildung: Kogler will mit ÖVP sondieren. Im Grazer Wahlkreis 6A bekam Sandra Krautwaschl, Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 24. November, zwar mehr als 1.300 Vorzugsstimmen und lag damit deutlich hinter Kogler. Sie war allerdings auch als Listenletzte gereiht.

Sie meinte am Mittwoch: „Ich freue mich wirklich sehr, wie viel Vertrauen Werner Kogler bei dieser Wahl von den Steirerinnen und Steirern bekommen hat. Dass ein Grüner die Nummer eins bei den Vorzugsstimmen ist, das hat’s noch nie in der Geschichte gegeben.“

Kunasek verzichtet auf Mandat

Eine Vorreihung aufgrund vieler Vorzugsstimmen ist bei der FPÖ möglich: Im Regionalwahlkreis Graz bekam Kunasek als Listenletzter mehr als 5.300 Vorzugsstimmen und übersprang damit die gesetzliche Hürde für eine Vorreihung deutlich. Er wird aber auf das Mandat verzichten, weil er in der Steiermark Spitzenkandidat für die Landtagswahl ist. Die vielen Vorzugsstimmen seien aber „ein starkes Zeichen“ für Kunasek.

Auffallend war außerdem: Auf der Bundesliste erhielt in der Steiermark FPÖ-Chef Norbert Hofer mit gut 3.700 Vorzugsstimmen nicht einmal die Hälfte von Herbert Kickl, der rund 9.700 erhielt.

Max Lercher vor Rendi-Wagner

Stark abgeschnitten haben auch der ehemalige SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher mit mehr als 7.300 Stimmen in der Obersteiermark und Gewerkschafter Josef Muchitsch mit rund 7.300 Vorzugsstimmen im Wahlkreis 6C. Lercher war sowohl im Regionalwahlkreis als auch auf der Landesliste besser als Jörg Leichtfried. Er überholte bei den Vorzugsstimmen auf der Bundesliste sogar seine Chefin aus Wien, Pamela Rendi-Wagner.

ÖVP-Spitzenkandidatin hinter Nationalrat Gödl

Etwas überraschend teilten sich die Vorzugsstimmen in Graz bei der ÖVP auf. Listenerste Juliane Bogner-Strauß erhielt gut 5.200, Ernst Gödl überbot sie mit mehr als 5.600 Stimmen. Auf der Landesliste allerdings drehte sich das Bild: Dort bekam die ehemalige und vielleicht bald wieder Ministerin mehr als 2.500 Stimmen, Gödl nur gut 770. Sebastian Kurz erhielt übrigens auf der Bundesliste rund 11.900 steirische Vorzugsstimmen.

Im Regionalwahlkreis Oststeiermark hat wie bei der Wahl 2017 auch diesmal wieder der Gleisdorfer ÖVP-Bürgermeister Christoph Stark besonders viele Vorzugsstimmen erhalten, nämlich mehr als 7.250. Mit gut 2.400 Stimmen liegt weit abgeschlagen dahinter Reinhold Lopatka.

Offizielles Endergebnis noch ausstehend

Seitens der Landeswahlbehörde hieß es am Mittwoch, dass sich die endgültigen Zahlen wohl noch etwas verändern werden, da noch die wahlkreisfremden Stimmen ausgezählt und eingerechnet werden müssen. Das sind aber erfahrungsgemäß nur mehr ein paar Hundert Stimmen, die sich auf alle Kandidaten aufteilen werden.