Verkehr

Schon 57 Verkehrstote in der Steiermark

Heuer sind in der Steiermark bereits 57 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen – laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind das gleich viele wie im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Verkehrstoten ist in der Steiermark in den ersten neun Monaten nicht gesunken, machte der VCÖ aufmerksam und bezog sich auf aktuelle Zahlen des Innenministeriums. Österreichweit starben heuer bis jetzt 315 Menschen im Straßenverkehr.

Steiermark mit dritthöchster Opferzahl

Die Zahl der Verkehrstoten in der Steiermark sei gleich hoch wie in den ersten drei Quartalen des Vorjahres und um zehn höher als im Vergleichszeitraum vor zwei Jahren, sagte VCÖ-Verkehrsexperte Christian Gratzer. Im Bundesländer-Vergleich weist die Steiermark nach Niederösterreich und Oberösterreich die dritthöchste Opferzahl auf. In fünf Bundesländern ist die Zahl der Verkehrstoten zurückgegangen.

Zu schnell, abgelenkt und unachtsam

Die Hauptursachen der tödlichen Unfälle waren einmal mehr zu hohe Geschwindigkeit, Ablenkung und Unachtsamkeit. Derzeit drohe Österreich seine Verkehrssicherheitsziele weit zu verfehlen. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Verkehrstoten um mindestens 50 Prozent niedriger sein als im Schnitt der Jahre 2008 bis 2010, so der Verkehrsclub Österreich. Das würde weniger als 312 Verkehrstote bedeuten und damit weniger als heuer in den ersten neun Monaten.

„Das Verfehlen von Verkehrssicherheitszielen kostet Menschenleben. Umso wichtiger und dringender ist es, wirksame Maßnahmen, die in den sicheren Staaten Europas bereits gang und gäbe sind, endlich auch in Österreich umzusetzen“, betonte Gratzer. Dazu gehöre unter anderem die Aufnahme vom Telefonieren mit dem Handy am Steuer in das Vormerksystem, so Gratzer

Schweiz als positives Beispiel

Wie hoch die Opferzahl in Österreich ist, zeigt der Vergleich mit der Schweiz, wo im gesamten Vorjahr 233 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen. „In der Schweiz gibt es niedrigere Tempolimits. Tempo 80 auf Freilandstraßen, Tempo 120 auf Autobahnen und im Ortsgebiet erhöhen zahlreiche Begegnungszonen und Verkehrsberuhigung die Verkehrssicherheit“, erklärte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Zudem gibt es laut dem Experten beim Überschreiten von Tempolimits in der Schweiz keine Toleranzgrenze. Maßnahmen, die auch in Österreich viele Menschenleben retten würden.

Die Schweiz profitiert zudem vom dichten Bahnnetz. Das Unfallrisiko im Auto ist um ein Vielfaches höher als mit der Bahn. „Ein dichteres Öffentliches Verkehrsnetz mit häufigeren Verbindungen bringt Österreich nicht nur seinen Klimazielen näher, sondern auch seinen Verkehrssicherheitszielen“, betonte der VCÖ.