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Bildung

Harte Kritik an Schulreifetests bei Kleinkindern

In den vergangenen Tagen hat es bei einigen Eltern in der Steiermark Aufregung um die Tests zur Feststellung der Schulreife ihrer Kinder gegeben. Kritik übt nun auch die steirische Bildungslandesrätin.

Ab Jänner werden Kindergartenkinder bei ihrer Schuleinschreibung, die etwa acht Monate vor ihrem Schuleintritt stattfindet, auf ihre Schulreife getestet. Das geschieht zunächst noch freiwillig, ab 2021 ist der Test dann verpflichtend. In der Steiermark läuft bereits jetzt eine Pilotphase.

„Diese Tests überfordern die Kinder“

Die Fünfjährigen bekommen dabei Fragen gestellt wie: „Der Opa ist 73 Jahre alt, wie alt ist er nächstes Jahr?“ Oder sie müssen aus einer Zahlenreihe bestehend aus 20 Ziffern eine bestimmte mehrstellige Zahl herauskennen. Die Tests müssen Kinder vorwiegend auf einem Tablet absolvieren.

So manches Kind fühle sich überfordert, klagen Eltern, das trage nicht unbedingt dazu bei, sich auf die Schule zu freuen, sagen andere, wiederum andere erzählen, dass Kinder nach dem Test in Tränen ausgebrochen seien.

Lackner: Tests noch nicht ausgereift

Kritik an diesen Tests kommt nun aber auch von der steirischen Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ). Zu Schulbeginn im Herbst seien die Testergebnisse von vor acht Monaten völlig veraltet und nicht aussagekräftig, so Lackner – sie verweist auf die großen Entwicklungsschritte, die Kinder in acht Monaten machen würden.

Der Bildungsauftrag sehe außerdem vor, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen statt sie auszusortieren, kleinzumachen und zu demütigen, formuliert es die steirische Bildungslandesrätin drastisch. Sie bezeichnet das Schulreife-Screening als nicht fertig gedacht und fordert die künftige Bundesregierung auf nachzubessern.