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Gesundheit

Tiefststand bei Grippeimpfungen

Ab sofort kann man sich wieder gegen die echte Grippe impfen lassen, doch das tun immer weniger Steirer: Letztes Jahr lag die Durchimpfungsrate gerade einmal bei sechs Prozent. Die Apothekerkammer fordert nun eine Imagepolitur für die Grippeimpfung.

Es ist wie mit allen Impfungen: Je höher die Durchimpfungsrate, desto besser sind auch diejenigen Menschen geschützt, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Deshalb wären vor allem Menschen mit Asthma, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und sogenannte Risikopersonen – die in ständigem Kontakt mit anderen sind – gut beraten, sich gegen die Influenza impfen zu lassen, sagt Gerhard Kobinger, Präsident der steirischen Apothekerkammer.

Imageschaden durch Schweinegrippe

Doch das Bewusstsein dafür sei alles andere als groß, „ganz im Gegenteil, die Durchimpfungsrate sinkt. Wir waren bei 13, 14 Prozent, haben gejammert, wie schlecht wir sind, und sind mittlerweile bei sechs Prozent. Die Schweinegrippe war hier die große Katastrophe: Da wurde die Grippeimpfung mehr oder weniger hinuntergeschrieben und -geredet und hat einen ziemlichen Schaden erlitten.“

Influeza ist kein Schnupfen

Kobinger spricht sich für eine Imagepolitur der Grippeimpfung aus – sie sei deutlich besser als ihr Ruf. „Das ist das alt bekannte Motto: Ich lass mich nicht Grippe impfen, weil einmal hab’ ich das gemacht, und dann war ich den ganzen Winter über krank. Das stimmt so nicht: Sie waren geimpft und hatten gegen die Grippe, die Influenza, einen Schutz, aber hatten trotzdem Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Das kann durchaus sein – das sind aber andere Viren, vor denen schützt die Impfung nicht. Aber vor der schweren, nebenwirkungsreichen, komplikationsreichen Virusgrippe schützt sie zu 70 Prozent sehr gut.“ Laut Apothekerkammer sterben jedes Jahr 1.500 bis 3.000 Österreicher an den Folgen einer Influenza.