Käferbohnen
BMNT/Erhard Höbaus
BMNT/Erhard Höbaus
Landwirtschaft

Weniger Käferbohnen durch Hitze

Die Landwirtschaftskammer erwartet für heuer Ernteeinbußen bei den steirischen Käferbohnen. Der Grund ist unter anderem im Klimawandel zu suchen.

In der Steiermark werden jedes Jahr auf rund 500 Hektar Käferbohnen angebaut – geerntet werden sie ab Ende Oktober. Heuer dürfte es eine nur unterdurchschnittliche Ernte geben, sagte Hemma Reicher von der Gartenbauabteilung der Landwirtschaftskammer: „Die ersten Rückmeldungen sind diese, dass mit einem verminderten Ertrag zu rechnen ist. In diesem Sommer hat es mehrere Tage mit mehr als 30 Grad hintereinander gegeben – das in Kombination mit Trockenheit führt dazu, dass die Blüten und die Hülsen abgeworfen werden und dadurch Erträge reduziert sein können.“

Käferbohnen entsprechen dem Zeitgeist

Wie stark die Ernteeinbußen sind, könne man noch nicht abschätzen. Die Käferbohnen werden hauptsächlich für den heimischen Markt produziert, man rechne mit einer steigenden Nachfrage, sagte Reicher, die Käferbohne entspreche dem Zeitgeist: „Wir haben ein Produkt, das gesundheitlich sehr wertvoll ist, ein wichtiger Eiweißlieferant, und in der jetzigen Zeit natürlich auch ein guter Fleischersatz, daher ist die Käferbohne auch für Veganer oder Flexitarier ein interessantes Produkt.“

Forschung an hitzetoleranteren Käferbohnen

Um auch in Zukunft genügend Käferbohnen liefern zu können, entwickelt die Saatzucht Gleisdorf, ein steirisches Forschungsunternehmen, seit 2012 hitzetolerantere Käferbohnen. „Es gibt zurzeit zwei Käferbohnenlinien, die interessant sind, die derzeit in Testung sind, und wenn alles gut geht, könnten schon 2021 erste kleine Mengen zur Verfügung stehen“, so Reicher.

Seit drei Jahren herkunftsgeschützt

Der Begriff steirische Käferbohnen ist übrigens seit drei Jahren herkunftsgeschützt – wie das steirische Kürbiskernöl: Wenn ein Produkt das GU-Zeichen für „Geschützter Ursprung“ aufweist, kann man sich sicher sein, dass es sich um steirische Käferbohnen handelt.