Teich
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Landwirtschaft

Mit „Steirerteich“ gegen die Trockenheit

Mit dem Projekt „Steirerteich“ will man gegen die zunehmende Trockenheit vorgehen. Das soll anhand eines elektronischen Katasters erfolgen, der Orientierung darüber gibt, wo Bewässerungsteiche sinnvoll wären und welche Größe diese haben dürfen.

Mit „Steirerteich“ will die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit der TU Graz (Abteilung für Geodäsie) und der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein den heimischen Landwirten künftig eine Möglichkeit der Planungssicherheit bei der Wasserversorgung bieten. Das Tool „Steirerteich“ soll ab Anfang 2020 zur Verfügung stehen.

Wassersituation online abrufbar

„Es ist dann jedem möglich, online auf den eigenen Standort oder Hof hineinzuzoomen und bei drei angenommenen Klimaszenarien zu sehen, wie sich die Wassersituation in den nächsten Jahren entwickelt“, sagte Kammerdirektor Werner Brugner bei der Präsentation des Projekts am Montag.

Je nach Situation kann man dadurch erkennen, ob es beispielsweise sinnvoll wäre, einen Teich zu bauen oder nicht. Die Betriebe würden bis hin zur Umsetzung von einer Spezialistin begleitet werden. Auch Informationen über mögliche Kulturen und unter welchen Bedingungen diese angebaut werden können, soll das Instrument liefern.

Rund 3.000 Hektar Fläche bereits dauerbegrünt

Das Wissen rund um vielfältige Fruchtfolgen, ganzjährige Begrünung von Flächen und wassersparende Bodenbearbeitung wird vom Boden-Humus-Zentrum in Feldbach zur Verfügung gestellt. „Humusreicher Boden speichert besser. Rund 3.000 Hektar in der Steiermark sind schon dauerbegrünt, wir wollen das verzehnfachen. Ziel ist es, möglichst alle Flächen im Winter zu begrünen“, so Brugner.

Für das Projekt habe man sich die Verfügbarkeit von Wasser für die kommenden zehn Jahre angeschaut, und es gebe gute Datensätze, die zwei 30-jährige Perioden vergleichen würden, so Andreas Schaumberger von der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein.

Für die komplexe Berechnung der Karten wird unter anderem das Verhältnis von Niederschlag und Verdunstung herangezogen. Die Daten werden in drei Modellläufen auf Steiermark-Karten übertragen. Wie viel Wasser etwa eine Kulturart – wie Mais, Kürbis oder Wein – künftig zur Verfügung haben wird, lasse sich nämlich derzeit nur anhand solcher Karten voraussagen, so Schaumberger.