Unfallstelle in Eferding
laumat.at/Matthias Lauber
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Politik

Land will Verkehrsunfälle deutlich senken

Das dritte Verkehrssicherheitsprogramm des Landes soll ab 2020 die steirischen Straßen sicherer machen – so soll die Zahl der Verkehrsunfälle in den kommenden sechs Jahren um zehn Prozent zurückgehen.

Die Ziele, die Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) am Montag mit dem Verkehrsbeirat des Landes vorstellte, sind hoch gesteckt: Konkret will die Politik die Zahl der Unfalltoten und schwer verletzten Personen bis 2025 um ein Viertel senken, die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt in den kommenden sechs Jahren um zehn Prozent.

Bewusstseinsbildung

Bei der Analyse der Unfallursachen in den vergangenen Jahren wird allerdings schnell klar, dass sie wohl schwierig umzusetzen sind, denn es sind die Verkehrsteilnehmer selbst, die ihr Verhalten verändern müssen: „Ich setze grundsätzlich auf Bewusstseinsbildung, dass wir den Steirern aufzeigen, was es bedeutet, wenn man am Steuer unachtsam ist, wenn man sich ablenken lässt, wenn man zu schnell fährt, wenn man bei Rot in eine Kreuzung fährt oder wenn man so sehr übermüdet ist, dass man nicht mehr die Sicherheit hat, um ein sicherer Verkehrsteilnehmer zu sein“, so Lang.

Jeder dritte Unfall in der Steiermark – genau 34 Prozent – ist auf Ablenkung und Unachtsamkeit zurückzuführen – hier geht es einerseits um das Handy am Steuer, aber auch Fußgänger und Radfahrer lassen sich immer häufiger vom Smartphone ablenken.

Höhere Strafen „zu überlegen“

Bei tödlichen Verkehrsunfällen ist meist nicht angepasste Geschwindigkeit der Auslöser. Hier sieht Lang eine mögliche Lösung in höheren Strafen: „Was das Ausmaß der Strafen betrifft, sind wir hier, wenn wir uns in Europa mit den anderen Staaten vergleichen, am unteren Ende. Wenn man den Schritt wagt, höhere Strafen einzuheben, dann wird das sicher auch dort oder da ein Umdenken geben. Ich glaube, es ist eine der Maßnahmen, die man sicher überlegen muss, um die Unfallzahlen zu senken.“

Auch Fußgänger und Radfahrer nicht ausgenommen

70 bis 80 Personen kommen jährlich bei Verkehrsunfällen in der Steiermark ums Leben, jeder Zwölfte ist Fußgänger oder Radfahrer. Hier rät Maria Knauer-Lukas von der Verkehrsabteilung des Landes vor allem jetzt im Herbst zu heller, reflektierender Kleidung: „Man weiß, eine dunkle Kleidung sieht man bei Dunkelheit 25 Meter weit, bei Reflektoren ist der Fußgänger 140 Meter weit sichtbar.“ Außerdem lassen sich auch Fußgänger und Radfahrer immer häufiger vom Handy ablenken, wie die Unfallstatistik zeigt.