Michael Schickhofer
APA/ERWIN SCHERIAU
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Politik

Wahl 19: Schickhofer stellt Führungsanspruch

Der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer hat Montagabend einmal mehr den Führungsanspruch gestellt und gesagt, dass er ein Angebot an die machen wolle, die bisher FPÖ und ÖVP wählten. Auf Bundesebene erwartet er wieder Türkis-Blau.

Schickhofer meinte bei dem Gespräch im steirischen Presseclub unter anderem, es sei ein kleiner Kreis gewesen, der die Entscheidung zur Neuwahl in der Steiermark getroffen habe: Bei der vorgezogenen Landtagswahl habe es sich um eine „ÖAAB-Entscheidung“ von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landesrat Christopher Drexler (beide ÖVP) gehandelt. Er betonte zugleich sein nach eigener Ansicht gutes Verhältnis bzw. die Vertrauensbasis zu den ÖVP-Landesräten Barbara Eibinger-Miedl (Wirtschaft), Hans Seitinger (Agrar) sowie dem steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten Josef Herk. „Wenn wir Erster bei der Wahl werden, gehe ich von einer danach runderneuerten ÖVP aus“, so Schickhofer, es gebe sicher dynamische, junge Kräfte in der ÖVP, mit denen er gerne arbeiten würde.

„Man wird sehen, welche Mehrheiten es gibt“

Der SPÖ-Chef sprach von klaren Zielen, die er habe: Man strebe am 24. November die Nummer eins an, alles Weitere werde man sehen. „2015 hat man gesehen, dass Platz eins nicht automatisch den Landeshauptmann bedeutet. Man wird sehen, welche Mehrheiten es gibt.“ Er werde jedenfalls die Verhandlungen nach der Wahl und die SPÖ in die Zukunft führen, ganz gleich, welches Ergebnis die Wahl bringe.

FPÖ-Chef Mario Kunasek habe ja schon aufgegeben, meinte Schickhofer, und so wolle er ein Angebot an jene machen, die bisher FPÖ gewählt hätten: „Ich lade sie ein, wieder zurückzukommen“. Die Landtagswahl am 24. November sei auch eine zwischen Hermann Schützenhöfer und Michael Schickhofer. Deshalb richte sich sein Angebot auch an jene in der ÖVP, die sich eine junge dynamische Politik wünschten. Schützenhöfer sei die alte ÖVP, mit Sebastian Kurz habe er gemeinsam, „Neuwahlen vom Zaun zu brechen“.

„Ein Handschlag zählt nicht mehr“

Schickhofer beklagte, dass sein früherer Reform- bzw. Zukunftspartner Schützenhöfer „ein bisschen zurückgefallen ist in Rolle eines Landesparteisekretärs. Ein Handschlag zählt nicht mehr“. Öfters sprach der SPÖ-Chef von einem Fremdgehen der ÖVP mit der FPÖ – danach könne es nicht wieder sofortiges Kuscheln mit der ÖVP geben.

Schickhofer ging davon aus, dass ein starkes steirisches Ergebnis auch seine bundespolitische Position stärke. In Bezug auf seine nicht mehr wahrgenommenen bundespolitischen Funktionen meinte er: „Steiermark und Wien wären zu viel gewesen, deshalb mache ich 100 Prozent Konzentration auf die Steiermark. Jörg Leichtfried vertritt unser Bundesland auf Bundesebene.“