Eine Frau bezahlt in einem Geschäft
ORF.at/Dominique Hammer
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Wirtschaft

Steirische Wirtschaft verliert an Zugkraft

Eine schwächelnde Konjunktur beim Handelspartner Deutschland, der Handelskonflikt zwischen China und den USA und die unklare Zukunft beim Brexit – diese und andere Gründe sorgen laut Wirtschaftsforschern für einen Abschwung der heimischen Wirtschaft.

In vielen Regionen der Welt mussten zuletzt Konjunkturprognosen nach unten revidiert werden. In Deutschland wird sogar eine Rezession befürchtet. Was erwartet man bei heimischen Unternehmen, etwa beim steirischen Autozulieferer Magna? 16.000 Mitarbeiter hat man in der Steiermark, 11.000 in Graz.

Magna-Europa-Chef Günther Apfalter gibt sich verhalten und verweist auf die letzten Jahre: „Seit der Krise 2009 sind wir stetig gestiegen, im Prinzip um eineinhalb bis zwei Prozent. Wenn es sich jetzt abflacht oder stagniert, ist das für mich keine Krise – sondern die natürliche Evolution der Wirtschaft.“ Ein Abbau von Leiharbeitern, so Apfalter, sei derzeit aber bereits im Gang.

„Abschwung, aber keine Krise“

Verhalten ist auch die Einschätzung beim steirischen Leiterplatten-Hersteller AT&S mit weltweit 10.000 Mitarbeitern. Es gäbe einen Abschwung, sagt Vorstandsvorsitzender Andreas Gerstenmayer, aber keine Krise: „Das ist eine Korrektur nach unten, durch die wir durchmüssen, die Zukunft und die Trends der Zukunft sind alle intakt, also mittelfristig wird es wieder nach oben gehen.“

Nach einem Gipfelgespräch mit heimischen Wirtschaftsbossen warnt der steirische ÖVP-Chef und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer vor einseitigen Belastungen – „etwa im Bereich Klimaschutz, dass wir selbstverständlich für CO2-Zölle sind, aber nicht für einseitige nationale Belastungen, weil das nur die heimische Wirtschaft treffen würde und Arbeitsplätze kosten würde“.

„Die Frage ist: Wie finden wir Leute?“

Schließlich gibt es aber auch Bereiche ohne Zukunftssorgen: Nice-Shops, auch als steirisches Amazon bezeichnet, mit Standorten in Paldau und Graz will personell und standortmäßig ausbauen. Geschäftsführer Roland Fink: „Da haben wir eher nicht mit Arbeitsplätze-Abbau zu kämpfen. Die Frage ist eher für uns: Wie finden wir die Leute, die wir brauchen?“ Allein in der Steiermark will man von 250 auf 350 Mitarbeiter aufstocken, und man denkt an neue Standorte in Deutschland und Slowenien.