Rund 500 Teilnehmer aus ganz Österreich und dem Ausland – darunter auch Schüler und Lehrlinge – sind beim achten Präventionskongress in Graz zum Thema „Digitale Versklavung – Generation zwischen Euphorie und Abhängigkeit“ dabei.
Risiken minimieren – Chancen nützen
Es geht darum, die virtuellen Ketten zwischen Mensch und Smartphone zu zerbrechen, Risiken zu minimieren und Chancen zu nützen sagt der Organisator und Präventionsexperte Günther Ebenschweiger: „Insbesondere die Überforderung der Eltern, wenn die Kinder halt einmal das Smartphone haben, wenn sie im Internet sind. Und dann gibt es noch den Begriff ‚Fomo‘ – ‚fear of missing out‘ – darunter versteht man die Angst, etwas zu versäumen. Da habe ich mir gedacht, da mache ich jetzt einen Kongress mit Top-Referentinnen und Referenten aus Europa, um die Eltern, aber auch die Lehrer, die Kindergärtnerinnen, alle, die halt mit dem Thema in irgendeiner Form konfrontiert sind, zu unterstützen.“
Damit uns das Handy als Mensch nicht auffrisst
Vorgestellt wird auch das erste Österreichische Mobbing-Zentrum: Auf der Online-Plattform werden künftig Fragen anonym beantwortet und auch konkrete Hilfe bei Cybermobbing in der Klasse organisiert. Mobbing beginnt schon in der Volksschule und im Kindergarten, sagt Ebenschweiger. Gemobbt wird immer brutaler und digitaler, die Grenzen zwischen real und digital verschwimmen: „Wir verlieren immer mehr an Realitätssinn. Es geht jetzt nicht darum, dass wir das Handy, das Tablet verdammen, weil das ist Teil unserer Gesellschaft, aber es geht darum, einmal genau hinzusehen, was braucht es, damit wir das chancengerecht für die Zukunft verwenden und es uns nicht wirklich abhängig macht oder uns mehr oder weniger als Mensch auffrisst“, sagt der Präventionsexperte.