Mann sitzt auf Bett
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Mehr Winternotschlafstellen für Bedürftige

Kurze Tage und kalte Nächte sind für obdachlose Menschen eine Herausforderung – das Sozialressort des Landes stellt heuer für Maßnahmen gegen die Kälte mehr als vier Mio. Euro zur Verfügung. Diese umfassen etwa erweiterte Winternotschlafstellen.

In der Steiermark soll jeder ein Dach über dem Kopf haben, niemand soll obdachlos sein, so das Ziel des Sozialressorts des Landes und der Stadt Graz. Um notwendige Hilfsangebote anbieten zu können, arbeiten das Land, die Stadt Graz, Caritas und Vinziwerke steiermarkweit zusammen.

Angebot auf 1.100 Plätze erweitert

Gerade in der kalten Jahreszeit ist es überlebensnotwendig, ein Bett zum Schlafen zu haben – daher wurde das Angebot in Graz von der Arche 38 und der Winternotschlafstelle auf knapp 900 Plätze ausgeweitet und auch in den Regionen entsprechende Angebote geschaffen, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ): „Das heißt, wir haben mittlerweile ein Angebot von in Summe 1.100 Plätzen in der Steiermark, und es ist auch wichtig, dass vor Ort bestmöglich geholfen werden kann.“ Dabei handle es sich unter anderem um Notschlafstellen in Leoben, Weiz oder Liezen, so Kampus.

Caritasdirektor Herbert Beiglböck, Nora Tödtling-Musenbichler (VinziWerke), Landesrätin Doris Kampus und Stadtrat Kurt Hohensinner
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Herbert Beiglböck, Nora Tödtling-Musenbichler (VinziWerke), Doris Kampus und Kurt Hohensinner präsentierten am Mittwoch das erweiterte Kältepaket.

Um zu vermeiden, dass jemand abgewiesen wird, habe das Sozialamt der Stadt Graz gemeinsam mit Caritas und Vinzi-Werken ein Ampelsystem ins Leben gerufen, erklärt Sozialstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP): „Dass wir tagesaktuell wissen, wie viele Betten waren in der Nacht davor belegt, das heißt, wenn wir aufgrund einer Kältephase am Rande unserer Kapazitäten sind, wissen wir das rechtzeitig, und können dann auch entgegenwirken, indem wir weitere Schlafmöglichkeiten innerhalb kürzester Zeit auf die Beine stellen.“

„Arche 38 Mensch und Tier“ eingeführt

Obdachlose möchten oft auch ihre Vierbeiner zumeist nicht im Stich lassen – daher werde es heuer mit dem Projekt „Arche 38 Mensch und Tier“ erstmalig möglich sein, auch Tiere mitzubringen, sagt Caritas-Direktor Herbert Beiglböck: „Die Entwicklung, dass obdachlose Menschen mit Tieren auf der Straße sitzen, haben wir europaweit – bei uns vor allem mit Hunden. Die Arche wird hier erweitert, wo man dann auch mit einem Tier übernachten kann.“

Ein wichtiger Teil des Kältepakets ist seit 2017 auch das Caritas-Kältetelefon, das jederzeit kontaktiert werden kann, wenn eine Person in der Kälte leidet. 160 Anrufe und 80 Ausfahrten waren es im vergangenen Winter, 20 Personen konnten rechtzeitig in Schlafstellen gebracht und so vor dem Erfrieren gerettet werden. Das Kältetelefon Graz ist von Dezember bis Ende März, täglich von 19.00 bis 24.00 Uhr unter 0676 88015 111 erreichbar.