Online Bewerbung
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Technik & IT

Mit einem Klick durch die Bewerbung

McDonalds sucht seine Bewerber jetzt online: Jeder, der in Österreich dort arbeiten möchte, muss zuerst auf der Webseite des Fast Food-Giganten einen Fragebogen beantworten. Entwickelt wurde die Software von dem Grazer Startup-Unternehmen Leftshift One.

60.000 Bewerbung bekommt McDonalds im Jahr – und die liest mittlerweile ein Computerprogramm: Die Software sammelt die wichtigsten Daten – angefangen von der Bereitschaft zur Arbeit am Wochenende bis hin zum vorhandenen Führerschein – und gibt einen vergleichbaren Überblick über die Bewerber.

Vereinfachter Bewerbungsprozess

„Wir brauchen dazu keinen Lebenslauf mehr, das heißt, es werden ca. 15 Fragen beantwortet, wo wir einfach herausfinden, welche Fähigkeiten hat der Mitarbeiter, und das kommt dann in dieses System – das heißt, dieser Prozess ist dann gestrafft und effizienter gestaltet“, sagt Patrick Ratheiser, der gemeinsam mit Christian Weber diese Software entwickelte.

Ihr Grazer Startup starte derzeit richtig durch, freut sich Ratheiser: „Wir brauchen nicht wirklich unbedingt im Silicon Valley sein – wir haben das auch in Graz. Mittlerweile sind wir 16 Personen im Unternehmen und wachsen jetzt.“

Software als wertvolle Unterstützung

Seit 2018 ist die Bewerbungssoftware der Steirer am Markt – McDonalds ist der erste Kunde, der auf diesem Weg neue Mitarbeiter quasi online einstellt. Die Software stelle alle Fragen, die den Konzern interessieren, online an die Bewerber, erklärt Ratheiser: „Alles, was monoton ist, wo einfach Daten verarbeitet werden, das macht jetzt eigentlich die Maschine.“ Die Software trifft demnach keine Entscheidungen, sondern unterstützt bei der Sammlung der Daten und macht diese besser vergleichbar.

Filterung wichtiger Fähigkeiten möglich

Die Software erkennt dabei auch, wer sich bei der Bewerbung besonders bemühte, sagt Christian Weber: „Die Art und Weise, wie jemand kommuniziert, sagt schon viel über denjenigen aus. Zum Beispiel: Verwendet er lange Sätze oder kurze Sätze – da kann man schon viel über jemanden rauslesen. Oder drückt er sich eloquent aus, das könnte für die ein oder andere Jobposition von Nutzen sein.“

Man könnte das Computersystem zwar auch überlisten und auf besonders gescheit machen – das werde aber eher nach hinten losgehen, vermutet Weber, der mit Ratheiser im Grazer Start-Up Systeme für den gesamten europäischen Markt entwickelt: „Ja, weil irgendwann muss der Bewerber zum Bewerbungsgespräch, zum Menschen – und dann greift die natürliche Intelligenz.“