In der Steiermark fallen pro Jahr pro Haushalt rund 451 Kilogramm Müll an. Um den Abfall, der zu einem Großteil aus Rest- und Sperrmüll besteht, weitgehend recyceln zu können, bedarf es an modernen Aufbereitungstechnologien.
Hausmüll und Gewerbeabfall effizient verwerten
In der Vergangenheit entwickelte die Firma Mayer Recycling bereits eine Maschine für die Sortierung von Nichteisenmetallen, die eine Produktion von hochwertigen Sekundärmetallen möglich macht. Mit der neuen Recyclinganlage für Hausmüll und Gewerbeabfall würde die größte Innovation der Firmengeschichte präsentiert werden, heißt es seitens Mayer Recycling.
Bei der Anlage handle es sich um die modernste digital gesteuerte Recyclinganlage, die zu einer Verbesserung der Recyclingquoten beitrage, sagt der Geschäftsführer von Mayer Recycling, Andreas Säumel: „Die Anlage scheidet nahezu alle Metalle ab und transportiert sie automatisch zu unseren Metallaufbereitungsanlagen. Die so gewonnenen Metalle haben im Vergleich zu den aus thermischen Prozessen zurückgewonnenen Metallen einen höheren Wert, da sie eine wesentlich höhere Qualität aufweisen.“
Steirische Komponenten verbaut
Mit der Anlage, die in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Forschungsprojekt „ReWaste 4.0“ entwickelt wurde, könne man künftig auch bis zu 10 Prozent mehr Kunststoffe aus dem Restmüll gewinnen, betont Säumel. Zudem wurde auch auf Regionalität geachtet – die einzelnen Komponenten der Maschine stammen nahezu alle aus der Steiermark.
Insgesamt wurden 10,5 Mio. Euro in die Anlage investiert – 2,5 Mio. Euro davon flossen in ein hochmodernes Brandschutzkonzept, dass die Brandgefahr durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien im Restmüll reduzieren soll. Erst im vergangenen Jahr kam es durch eben diese zu einem verheerenden Brand in dem steirischen Familienunternehmen, das seit 1958 in der Abfall-, Umwelt- und Ressourcenwirtschaft tätig ist und rund 55 Mitarbeiter beschäftigt.
Abfall als wertvolle Ressource
„Die Flexibilität, die die Anlage aufweist, ist in dieser Form einzigartig. Durch innovative Sortiermaschinen ist es möglich, die unterschiedlichen Abfallarten frühzeitig zu erkennen und zu sortieren“, so Roland Pomberger von der Montanuniversität Leoben. Mit einer erstklassigen CO2- bzw. Energiebilanz würde die neue Anlage seiner Meinung nach dazu beitragen, künftige Recyclingziele der EU zu erfüllen.
Auch für die Ressourceneffizienz und den Klimaschutz hätte die Recyclinganlage große Relevanz: „Unser aller Abfall ist eine außerordentlich wertvolle Ressource für die Zukunft. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung unseren Müll bestmöglich zu trennen, um ihn danach zu wertvollen Rohstoffen in einem intelligenten Kreislaufsystem weiterverwenden zu können. Ich gratuliere daher der Firma Mayer Recycling zu dieser nachhaltigen Zukunftsinvestition", freut sich auch Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger (ÖVP).