Eine Zigarettenschachtel zum Rauchverbot in der Gastronomie
APA/Helmut Fohringer
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Chronik

Rauchverbot: Unmut über Casinos Austria

Seit zwei Wochen herrscht das strenge Rauchverbot in der Gastronomie. Beschwerden gibt es wenige, auch wenn laut Gastronomiesprechern in vielen Betrieben die Umsätze leicht rückläufig sind. Für Aufregung sorgen allerdings die Casinos Austria.

Zwischen Spielcomputern und Black Jack darf im Casino doch noch geraucht werden – dafür sorgt ein mit Lüftung ausgestatteter Glaskasten. Dass die Casinos hier einen anderen Weg gehen dürfen, ärgert Klaus Friedl, Sprecher der Gastronomen der steirischen Wirtschaftskammer: „Es ist im Grunde genommen ein bisschen fragwürdig. Warum ein Gastronomiebetrieb mit Spielmöglichkeiten das darf, das weiß ich bis jetzt nicht.“

Casino zählt nicht als Gastrobetrieb

Ein Casino zähle eben nicht als reiner Gastronomiebetrieb, sagt Patrick Minar, Pressesprecher der Casinos Austria: „Wir sind Spielbanken und keine Wirtshäuser, man kann also nur Gleiches mit Gleichem vergleichen, daher wüsste ich auch nicht, warum das bei irgendjemand für böses Blut sorgen sollte.“

Unmut bei steirischen Gastronomen

Das tue es aber – denn auch wenn die Raucherbox im Casino in einem Bereich steht, der nicht als Gastronomie gewidmet ist, wird im Casino sehr wohl auch gegessen und getrunken. Wirte wie etwa Angelo Urban vom San Pietro in Graz sind deshalb empört: „Das finde ich einfach nicht korrekt, ich habe mir das selber vor Ort angeschaut und bin eigentlich sehr enttäuscht, dass so etwas überhaupt in Österreich passieren kann.“

Das Rauchverbot sorgt vor allem bei Diskotheken und Shisha-Bars für Umsatzeinbußen, sagt Peter Dobcak, Sprecher der Wiener Gastronomen. Warum ein so großer Betrieb wie die Casinos Austria nicht einfach auf diese Raucherbox verzichten mag, begründet Minar damit, dass die Casinos sehr wohl auch unter finanziellem Druck stünden und mögliche Einbußen von bis zu 30 Prozent nicht hinnehmen könnten.