Gelagertes Schadholz
ORF / Novak
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Landwirtschaft

Klimafitte Wälder: Neue Bewirtschaftung nötig

Die Schneefälle der letzten Tage haben in den Wäldern große Schäden hinterlassen. Auch wenn noch nicht alles aufgearbeitet ist, so ist doch schon klar, dass es künftig in der Wald-Bewirtschaftung neue Strategien braucht, um den Wald klimafit zu machen.

Drei Faktoren waren für den enorme Schneedruck der vergangenen Tage ausschlaggebend, sagt Landesforstdirektor Michael Luidold. Durch fehlende Frostnächte waren die Lärchen noch benadelt, Wind, der die Baumkronen von Schnee freiwehen hätte können, war ausgeblieben, und „der dritte Grund, warum der Schnee extrem schwer war, war, insbesondere auf 1.000 bis 1.500 Meter Seehöhe, weil dann auf die bereits dicht verschneiten Bäume Regen gefallen ist“.

Frühe Pflege – weniger Bäume

Klimawandelbedingte Wetterextreme werden zunehmen, ist der Forstexperte überzeugt. Ein Rezept um den Wald stabiler zu machen, sei frühe Pflege und Durchforstung, um die Stämme widerstandsfähiger zu machen, so Luidold.

Außerdem sollten Waldeigentümer künftig weniger Bäume pflanzen, „um den Zuwachs auf der Fläche auf einzelne Bäume zu reduzieren und dementsprechend stärkere Bäume zu haben und andererseits insbesondere bei niederschlagsärmeren Sommern die Niederschlagsverteilung auf der Fläche dann auf wenige Bäume zu reduzieren, damit die wenigen Bäume auf der Fläche genügend Wasser zur Verfügung haben“. Waldeigentümer werden über Förderungen unterstützt, um den Wald klimafit zu machen.

Waldbild wird sich ändern

Auf Initiative von Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) wird derzeit untersucht, wie sich der Klimawandel auf Waldböden auswirkt, um ein spezielles Augenmerk auf die Auswahl der Bäume zu legen. Generell werde verstärkt auf Mischwälder gesetzt, um das Risiko von Schädlingen zu streuen.

Das Waldbild werde sich in jedem Fall verändern, sagt Landesforstdirektor Luidold: „Wir gehen davon aus, dass insbesondere im Süden und Osten die Eiche großes Potential hat, wir gehen auch davon aus, dass die Tanne großes Potential hat, weil die Tanne durch ihr tiefwurzelndes Wurzelsystem auch Wasser erschließen kann, was andere Bäume wie die Fichte nicht können. Wir gehen auch davon aus, dass die Buche in höhere Lagen wachsen wird.“

Die ersten Anpassungen an den Klimawandel reichen übrigens weit zurück, so der Landesforstdirektor: Darum gäbe es in der Steiermark aktuell rund 60.000 Hektar Fichtenbestand weniger als noch vor 25 Jahren.