Gesundheit

Krankenhauskeime: KAGes verweist auf Richtlinien

Laut Österreichischer Gesellschaft für Krankenhaushygiene (ÖGKH) sterben in Österreich bis zu 5.000 Menschen jährlich an Krankenhauskeimen. Bei der KAGes hält man diese Zahl für zu hoch gegriffen und verweist auf die eigenen strengen Richtlinien.

Wie viele Menschen in steirischen Spitälern durch Keiminfektionen sterben, wird nicht erhoben, sagt der Leiter der Krankenhaushygienik der KAGes, Klaus Vander. Sehr wohl dokumentiert werden in jedem Spital aber die Infektionen, im Detail veröffentlicht werden diese Erreger- und Resistenzberichte aber nicht.

Nur ein Drittel verhinderbar

Österreichweit liegt die Infektionsrate laut Sozialministerium bei rund fünf Prozent, in der Steiermark sei man sogar besser als der Österreich-Durchschnitt, lässt sich Vander aber doch etwas in die Karten blicken; er sagt, dass nur rund ein Drittel der Infektionen durch Hygienemaßnahmen verhinderbar sind: „70 Prozent der Infektionen entstammen der eigenen Körperbesiedelung des Patienten, die er schon von vornherein an seiner inneren oder äußeren Körperoberfläche mit ins Spital bringt – sie sind somit nicht vermeidbar. Das heißt, wir reden hier von 30 Prozent potenziell vermeidbaren Infektionen, und das macht nicht 5.000 aus, sondern runtergerechnet auf Österreich etwa 450.“

Engmaschige Schulung und Kontrolle

Hygieneteams seien laufend in den KAGes-Krankenhäusern zur Weiterbildung, um Abläufe im Spital und die Händedesinfektion zu optimieren; sie würden auch Proben nehmen und diese so rasch wie möglich analysieren.

Zudem gibt es in jedem Haus auch Multiplikatoren, sagt Klaus Vander: „Wir haben innerhalb der KAGes sehr strenge Hygienerichtlinien aufgestellt, die auch engmaschig geschult und eben auch kontrolliert werden – also über den Daumen gebrochen haben wir etwa 600 Stunden an Schulungen pro Jahr, und wir versuchen, eine bestmögliche und breitestmögliche Durchdringung zu erzielen.“