Rettungswagen mit Blaulicht
ORF
ORF
Chronik

Immer mehr tödliche Unfälle mit Fußgängern

Heuer hat es in der Steiermark bereits mehr tödliche Fußgängerunfälle als im Vorjahr gegeben. In der kalten Jahreszeit, wo die Tage sehr kurz sind, ist es für Fußgänger besonders gefährlich – die Polizei rät daher, sich gut sichtbar zu machen.

Bereits sieben Fußgänger kamen heuer bei Verkehrsunfällen ums Leben – letztes Jahr waren es sechs. Drei tödliche Unfälle davon ereigneten sich laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) im Ortsgebiet. Vier Fußgänger kamen auf Freilandstraßen ums Leben. Zusätzlich wurden im Vorjahr 434 Fußgänger bei Unfällen verletzt, jeder vierte davon schwer.

Reflektoren und helle Kleidung tragen

Gerade auf dem Heimweg von Veranstaltungen im Dunkeln sei es wichtig, sich sichtbar zu machen sagt Leo Josefus von der Landespolizeidirektion Steiermark: „Prinzipiell ist es so, dass Sichtbarkeit oberstes Gebot ist. Das heißt reflektierende Bekleidung, helle Bekleidung. Es gibt auch Bänder, die reflektieren, wenn man die mithat.“

Die Umsetzung in die Praxis sei oft etwas schwierig – daher sollte man bereits bevor man das Haus verlässt daran denken, und sich eine helle Jacke anziehen, so der Rat des Polizisten. Ihm zufolge sei es zudem wichtig, auf der richtigen Straßenseite zu gehen und vorhandene Gehsteige zu nutzen.

Verbesserte Gehwege und einheitliches Tempolimit

Laut VCÖ brauche es mehr und breitere Gehwege, übersichtliche Fußgängerübergänge und längere Grünphasen bei Fußgängerampeln. Vor allem ältere Menschen hätten oft damit zu kämpfen über die Straße zu kommen, heißt es seitens des VCÖ.

Eine weitere wichtige Sicherheitsmaßnahme wäre eine Verkehrsberuhigung durch ein einheitliches Tempolimit von 30 km/h im Ortsgebiet. Tempo 50 sollte VCÖ zufolge nur dort gelten, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist. Während ein Auto mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h einen Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) von 12 Metern hat, braucht ein Fahrzeug das mit 50 km/h unterwegs ist, 26 Meter bis es zum Stillstand kommt, verdeutlicht der VCÖ.

Maßnahmen für mehr Aufmerksamkeit im Verkehr

Eine weitere Aufgabe der Verkehrsplanung sei es, Maßnahmen für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr umzusetzen: „So wird beispielsweise die Anzahl demenzkranker Menschen in den kommenden Jahren zunehmen und damit sind auch mehr Menschen unterwegs, die unerwartet reagieren. Beispielsweise plötzlich die Straße überqueren“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Damit Fehler keine fatalen Folgen haben, brauche es niedriges Tempo und hohe Aufmerksamkeit der Kfz-Lenkenden, so Gratzer.

Bewusst langsamer und auf Sicht fahren

Autofahrer sollen auch aufmerksam sein und in bestimmten Fällen bewusst das Tempo reduzieren, so Leo Josefus: „Wenn ich schon weiß, dass eine Veranstaltung stattfindet werde ich in diesem Bereich natürlich meine Geschwindigkeit reduzieren. Ich werde den Seitenabstand auch weiter erhöhen.“

Prinzipiell sei die Geschwindigkeit im Allgemeinen immer wieder noch ein Thema in Bezug auf Unfälle. Daher rate Josefus dazu, aufmerksam zu fahren und vor allem dann auf Sicht zu fahren, wenn man bereits einen Fußgänger erwartet.