SPÖ-Luftballone
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Politik

Grazer SPÖ-Stadtparteitag als letzte Wahlkampfbühne

Einen Tag vor der Landtagswahl hat die Grazer SPÖ Geschlossenheit gezeigt: Beim Stadtparteitag wurde Michael Ehmann mit 97,1 Prozent als Stadtchef bestätigt. Landeschef Michael Schickhofer machte noch ein letztes Mal Wahlkampf für die Landtagswahl.

Beim Stadtparteitag der Grazer SPÖ sollte es eigentlich um die Zukunft der Stadtpartei gehen, und wer sie führen soll – doch dieses Mal war die Veranstaltung von der Landtagswahl am Sonntag überschattet.

Lobende Worte von Alt-Bundespräsident Fischer

Landes-Chef Schickhofer wurde mit tosendem Applaus empfangen, ihm überließ man dann auch die Hauptrede. Zuvor freute man sich über eine Video-Botschaft aus Wien – Altbundespräsident Heinz Fischer richtete lobende Worte an ihn: „Ein Kandidat, der Handschlagqualität hat, der Dynamik hat, und dem ich natürlich wünsche, dass er in der Steiermark viel Resonanz findet – alles Gute!“

Altbürgermeister Heinz Fischer
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„Packen wir’s gemeinsam an“

Michael Schickhofer zeigte sich vom seiner Ansicht nach gelungenen Wahlkampf begeistert: „Das, was ich erleben durfte mit euch gemeinsam in dieser Wahlbewegung, ist einzigartig. Wir haben über 100.000 Haushalte besucht, wir waren bei fast allen größeren und kleinen Betrieben.“ Es gäbe große Herausforderungen – angefangen vom Klimaschutz bis hin zum kleinen Einkommen trotz harter Arbeit. Er stehe für ein Miteinander, andere hätten diesen Weg verlassen.

Michael Schickhofer
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„Und daher mache ich den Steirerinnen und Steirern das Angebot, ein Landeshauptmann zu werden, der Handschlagqualität lebt, der die Steiermark in die Zukunft führt und der die Zukunft nicht beschreibt, sondern die Herausforderungen der Zukunft zur Chance macht. Packen wir’s gemeinsam an“, so Schickhofer.

Ehmann: „Seifenblasen-Politik“

Der Grazer SPÖ-Chef Ehmann nahm den Ball auf und arbeitete sich an der „Seifenblasen-Politik“ von Schwarz-Blau in Graz ab – Plabutschgondel, Bienenstockgarage am Eisernen Tor oder auch Olympia: „Seifenblasen sollen Kinderherzen erfreuen, aber in der Politik haben sie nichts verloren.“ Dann rief Ehmann die Mission „Zurück in den Stadtsenat“ aus – 2017 flogen die Grazer Sozialdemokraten ja erstmals in ihrer Geschichte aus der Stadtregierung: Das sei ein Schock gewesen, „dadurch sind wir aber auch zusammengewachsen“.

Am Ende seiner Rede rieb sich der Grazer SPÖ-Chef noch einmal an allen anderen Parteien: Die KPÖ hätte nur verwaltet, anstatt echte Politik zu machen, bei den Freiheitlichen sei nach dem Liederbuch mit dem rechten Volk-Kongress „der nächste Einzelfall“ bekannt geworden; nur die Grünen ließ er ungeschoren.

Bei der Wahl zum Stadtparteivorsitzenden bewies die Grazer SPÖ dann Einigkeit: Ehmann wurde mit 97,1 Prozent bestätigt.