Montanuni Leoben
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Chronik

Rohstoffe: Montanuni Teil eines UNESCO-Zentrums

Die Montanuni Leoben ist seit Mittwoch UNESCO Kompetenz- und Ausbildungszentrum für nachhaltige Rohstoffgewinnung. Die Verantwortlichen erhoffen sich zusätzliche Ressourcen sowie eine Steigerung in Qualität und Quantität der Ausbildung.

Wenn es um Rohstoffförderung, -verarbeitung und das Recycling geht, wird die Montanuniversität Leoben künftig mehr denn je gefragt sein: In Kooperation mit der Bergbauuniversität im russischen St. Petersburg entsteht ein entsprechendes UNESCO-Kompetenzzentrum. In Leoben soll man sich dann vor allem um den Bereich der nachhaltigen Rohstoffgewinnung kümmern.

Rohstoffgewinnung muss umweltfreundlicher werden

Wächst die Gesellschaft wie prognostiziert, dann werden bis zum Jahr 2050 doppelt so viele Rohstoffe benötigt wie derzeit – das heißt aber auch, dass sich die CO2-Emissionen verdoppeln. Um Rohstoffgewinnung künftig so umweltschonend wie möglich zu machen, hat die UNESCO zu den bereits drei bestehenden Kompetenz- und Ausbildungszentren St. Petersburg in Russland, Lappeenranta in Finnland, Freiberg in Deutschland nun auch die Montanuni in Leoben zu einem Kompetenz- und Ausbildungszentrum ernannt. Der entsprechende Vertrag wurde am Mittwoch mit Wladimir Stefanowich Litwinenko, dem Rektor der Bergbauuniversität St. Petersburg und Präsidenten der Initiative, unterzeichnet.

Die Montanuniversität Leoben kooperiert bereits seit dem Jahr 2007 mit der Bergbauuniversität St. Petersburg – diese gilt als die führende Universität in Russland auf dem Gebiet der Rohstoffe mit insgesamt rund 10.000 Studierenden. Zu den wohl prominentesten Absolventen zählt der russische Präsident Wladimir Putin.

Große Auszeichnung für die Montanuni

Für Montanuni-Rektor Wolfried Eichlseder ist diese Kooperation eine ganz besondere Auszeichnung: „Das ist die Anerkennung im internationalen Umfeld. St. Petersburg ist ja doch eines der wichtigsten Zentren im Bereich Bergbau und Rohstoffe. Wir haben hier die Kompetenzen. Wir haben die Kompetenzen hinausgehend über das typische oder charakteristische Rohstoffthema, nämlich Rohstoffgewinnung und Aufbereitung. Und es geht um mehr, vor allem um die Nachhaltigkeit im Sinne der Absicherung der Rohstoffversorgung, aber auch im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs von Energie.“

Die Montanuni werde ihre Expertise im Bereich der nachhaltigen Rohstoffgewinnung und Ressourcennutzung einbringen. Gefragt seien auch das Know-how in puncto Europäische Rohstoffpolitik und die Kompetenz im Bereich des European Institute for Innovation and Technology (EIT) RawMaterials, dem die Montanuni angehört.

Gegen den Fachkräftemangel

Litwinenko hofft durch die Kooperation mit der Montanuniversität Leoben auch auf verstärkte Forschungen im Bereich der Emissionsverringerung bei der Rohstoffgewinnung; außerdem will man den weltweiten Mangel an ausgebildeten Fachkräften und Absolventen in den Griff bekommen – weltweit werden zurzeit an rund 80 Universitäten Fachkräfte für Rohstoffgewinnung ausgebildet.